Umrundung fünfte Reise
Fünfte Reise unsere bisher größte und interessanteste.
28. Juni – 4. September.
Es ist unsere 5. Reise nach Australien, wobei eine zehntägige Rundfahrt auf Tasmanien im Rahmen einer Neuseelandreise als vierte in Australien stattfand. Wir fahren in diesem Jahr im Juli – August der Trockenzeit im tropischen Norden.
Mi. 10. Mai
Die Vorbereitungen für die zweimonatige Reise laufen schon seit einiger Zeit. Nach einigen Anfragen bei verschiedenen Reiseveranstaltern haben wir bei Lux in Nürnberg gebucht und am 18.2.2000 angezahlt. Der größere Teil muß noch bis zum 31.5.2000 gezahlt werden, für die Flüge, Hotel in Singapur und Perth, PKW in Perth und 4WD Maui Spirit in Australien. Visum, internationaler Führerschein und Auslandskrankenschutz sowie Zeitungs- und TV-Abmeldung ist alles besorgt. Auch die Gepäckliste steht. Wir werden wieder mit unseren bewährten Australienreisetaschen und jeder mit seinem Rucksack reisen. Dazu hat Raimund die Filmkamera. Ich nehme den sehr kleinen Voigtländer Fotoapparat mit.
Raimund hat viele Informationen aus dem Internet bekommen über Orte, Straßen und Flüsse und deren Zustand. Unsere herrlich blühenden Geranien und die anderen Topfpflanzen kommen auf die Terrasse und werden nachts automatisch besprüht. Da Christoph den ganzen Juli in Kanada und den USA ist, hoffe ich, daß Harald mal zum Rasenmähen kommt. Charlotte unsere Nachbarin bekommt den Schlüssel und braucht nur ab und zu nach dem Rechten sehen. Aber auf das Sofa setzen und auf den Flieger warten können wir noch nicht. Vorher haben wir noch vierzigsten Hochzeitstag und wollen mit ein paar Leutchen einen Grillabend erleben. Auch Honigschleudern ist noch angesagt.
Mo. 15. Mai
Heute waren Raimund und ich beim Doktor. Ich bekam meine Pillen gegen Bluthochdruck, damit ich zwei Monate in Australien auskomme, das Bienenallergieset wurde erneuert und Raimunds Bedarf an den notwendigen Arzneien wurde besorgt. Eine Hälfte kommt in die Reisetasche, die andere in den Rucksack.
Mi. 14. Juni
Vorige Woche Montag, also vor Pfingsten kamen die Tickets. Heute ist das Sommerinfo für den Skiclub fertig gestellt worden und geht gleich in die Post. Raimund hat telefonisch Travellerschecks auf AU$ ausgestellt und AU$ in bar bei der Postbank bestellt. Derzeitiger Wechselkurs 1,23 DM/AU$. Raimund muß feststellen, daß Angestellte der Postbank schlecht ausgebildet sind, denn jeder gibt andere und sehr unterschiedliche Auskünfte.
Sa. 17. Juni
Das Postgiro ist belastet für Devisen, Travellerschecks und Gebühren. Raimund ist zur Fahrradtour nach Brüggen am Niederrhein. Ich fahre mittags mit dem Auto hin. 70 km sind mir auf dem Rad noch zu viel.
Di. 27. Juni
Heute hat Raimund zur Einsparung von Steuern und Versicherungsprämie unser Auto vorübergehend abgemeldet. Interessant ist, das Auto bleibt in der Garage gegen die verschiedensten Gefahren versichert
Mi. 28. Juni
Bergheim –
Jetzt sind wir schon hoch in der Luft. Bis Singapur sind es 10293 km und wir fliegen 11:52 Stunden. Mit dem Taxi fuhren wir zum Bahnhof Bergheim, mit dem Zug 14:00Uhr Bergheim – Horrem, 14:30Uhr Horrem – Köln. Wir warteten auf dem Bahnsteig des Hauptbahnhofs bei warmem Wetter und um uns herum war alles in Bewegung. Es ging weiter 15:45Uhr Köln- Frankfurt. Im Flughafen Frankfurt, nach dem Einchecken der Reisetaschen, gab es noch ein Picknick mit den letzten Lebensmitteln aus dem Kühlschrank von zu Hause. Nun hatten wir noch viel Zeit und wanderten deshalb mit dem Handgepäck kreuz und quer durch das Flughafengebäude, immer die vielen Stunden Sitzen vor Augen. Um 21.28Uhr Start der Maschine der Singapore Airline in Frankfurt. Die Stewardessen sind wieder superhübsch, schlank in schönen Kleidern. Wir haben das Glück, im mittleren Viererblock zwei Plätze frei zu haben, so sitzt jeder von uns am Gang, in der Mitte ist zum Liegen und zum Ablegen.
Do. 29. Juni
– Singapore
Am Singapore-stopover-desk haben wir die Voucher fürs Hotel und die im Programm enthaltene Bootstour entgegengenommen, dann ging es mit dem Transitbus bis vor die Hoteltür. Ankunft im Hotel Exelsior um 17:00Uhr. Alles hat reibungslos geklappt. Übrigens: Im Flugzeug mußten wir uns doch auf zwei Plätze beschränken weil ein deutsches Paar an seinen Sitzen eine defekte Technik hatte und die Plätze tauschen mußte. Das Flugzeug wurde mehrere Stunden abgedunkelt, wir konnten einige Zeit schlafen, sind aber oft wach geworden und nutzten dann die Zeit zum Auf- und Abgehen und einige gymnastische Übungen. Deshalb haben wir uns im Hotel erstmal 1 Stunde lang gemacht. Bei 30°C Schwüle fanden wir in der Nähe einen money-changer, Geldwechsler weiter zu Fuß gings zum boats quay, Bootsanleger. Bei kleiner Brise aßen wir am Singapore River zu Abend, lecker aber teuer. Mit Neuseeländern am Nebentisch ergab sich ein netter smalltalk. Wir tranken Tigerbeer, die Einliterkaraffe 18 Si$.
Fr. 30. Juni
In Singapore
Hotel Exelsior, 20. Stock, helles Zimmer, imposante Aussicht. Klimaanlage angenehm, gut geschlafen. Aus der Flugzeugküche hatten wir noch Plätzchen und Nüsse, Yoghurt und Äpfel zum Frühstück. Vom Clark-Quay aus gab es die Bootstour auf dem Singapore River. Romantisch bei warmer Brise. Der kostenlose Hop-On-Bus bringt uns nach Chinatown. Die Straßen mit echt chinesischem Flair strömen auch einen Geruch wie in China aus. Zu Fuß laufen muß sein und ich kann es wieder relativ gut. Es weht auch hier ein leichter Wind. Wir sehen uns den bunten Hindutempel an. Mit dem Bus geht es weiter zur Orchard Road. Hier gibt es jede Menge große shopping center. Unten das fastfood restaurant ist überfüllt. Wir essen auf Level 4, Etage vietnamesisch schick, aber teuer. Draußen sind zu viele Fußgänger und Autos. Deshalb mit dem Bus zum Hotel. An der Reception wird uns der Rücktransfer zum Airpor übermorgen versichert. In der Bar den Begrüßungsdrink genommen. Schwimmen auf level 5, Etage mit Palmen im Wind, auch ein Tee auf dem Zimmer vor dem Abendessen ist noch drin. 50% Ermäßigung auf Essen nur im groundfloor-cafe, also essen wir dort, schick aber nicht teuer. Diese Ermäßigung ist ein Teil des Stopover Programms.
Sa. 1. Juli
In Singapore
Ich bin nicht sehr schlapp, mußte aber jetzt mein Medikament Movicol nehmen, weil ich Bauchweh habe. Heute morgen spät zum Frühstück unten im Hotel mit Stopover-Ermäßigung für 8.-Si$ vom Buffet, nicht exklusiv aber wir wollen nicht meckern: dreierlei Flakes, dreierlei Obst, dreierlei Yoghurt, Toast und Croissants, kein Brot, keine Wurst, Käse ist nix, das englische Heiße mögen wir nicht aber zweierlei Marmelade, dreierlei Fruchtsaft, Kaffee ist gut. 10:00Uhr gehen wir nach einem starken tropischen Regenguß über die naßfeuchte Straße zur MRT, Untergrundbahn, die modernste und schnellste der Welt, sagt man. Immerhin ist zwischen Bahnsteig und Gleis eine Glaswand, in der die Türen den gleichen Abstand wie bei den Zügen haben. So braucht das Schienennetz nicht klimatisiert zu werden und vor den Zug werfen geht auch nicht. Stationen und Züge sind stark klimatisiert. Zieht euch warm an! Von der Endstation noch eine kurze Busfahrt und schon sind wir im Birdlife-Park. Alles schön und sauber. Wir sehen Flamingos, Pelikane, Kormorane, Emus, Kolibris, Papageien, Kakadus, sprechende Beos und sogar ein Aquarium mit Pinguinen verschiedenster Arten und vieles mehr. Dazu herrliche exotische Pflanzen und Blüten. Beim Weggehen vertilgen wir einen Hamburger und eine Cola zwischen Tür und Angel.
Dann fahren wir zwei Stationen Richtung Stadt und verkrümeln uns in den chinesisch japanischen Garten. Ganz wenige Besucher nur da, d.h. eigentlich nur wir zwei. Ein herrlicher Park mit Wasser, Pagoden, weißen, geschwungenen Brücken und im japanischen Bereich eine sehr bemerkenswerte Bonsaisammlung. Sehr ruhig überall, etwas fernöstliche Musik, selbst die Vögel hielten sich mit ihrem Gekreisch zurück. Es ist wie immer sehr warm und feucht bei leichter Brise. Wir sind durchgeschwitzt und müssen im Zug die Jacken anziehen, die Klimatisierung ist uns zu kalt. Von Station City Hall zu Fuß zum Hotel, duschen und zum Abendessen. Ich bin sehr, sehr froh, daß ich heute so gut laufen konnte, denn im April letzten Jahres hatte ich eine Hüftoperation. Ob mir da wohl die Wärme hilft?
Mo. 3. Juli
Singapor – Perth fliegen
Der gestrige 5.Tag, Sonntag in Singapur war ein bißchen aufregend. Unser Plan war, aufstehen, mit leichtem Gepäck zu Fuß nach Little India, 11:30Uhr fertig packen, auschecken und dann mit vollem Rucksack im Hop-on-Bus Stadtrundfahrt. Da ich aber Bauchweh hatte und nicht so weit laufen wollte, Plan geändert: Nach dem Frühstück auschecken, Reisetaschen und einen vollen Rucksack mit den Jacken usw im Hotel deponieren. Mit kleinem Rucksack und Kamera Stadtrundfahrt. Beim Auscheck hören wir, es ist Nationalfeiertag, die Straße wird für Militärparade gesperrt, Transferzeit bleibt, aber einsteigen in der Nebenstraße, Hop-on-Bus fährt nicht wegen der Parade. So gehen wir also ins Raffle City Shoppingcenter und kaufen Möhren, Nüsse, crabmeat und Wasser, machen damit dann lunchtime im Raffles Hotel Innenhof, schattig, ruhig auf schöner Bank. Wir wandern geruhsam die Straßen entlang und stellen wiedermal angenehm fest, es gibt keine Bettler, Schuhputzer und auch keine Penner Stadtstreicher. Alle Menschen ob Inder, Chinesen, Japaner oder Malayen sind sehr akkurat und ordentlich angezogen. Wir sehen eine Menge Soldaten sich formieren. Die Parade bekommen wir nicht zu sehen, warum können wir nicht feststellen. Die Bevölkerung kümmert sich nicht darum.
Da wir unsere nur wenigen S$ ausgeben wollen, gibt's im Straßencafe noch einen Espresso. Es ist überall sauber, keine Löcher in den Bürgersteigen aber wegen des strammen Verkehrs und der vielen Menschen ist es sehr laut. Die letzte halbe Stunde verbringen wir im Schatten am Hotelpool. Der Transit klappt dann endlich mit Verspätung. Unser Gepäck wird mit einem anderen Auto transportiert. Raimund beschleicht ein mulmiges Gefühl: Ob wir das wohl am richtigen Ort wiedersehen? Aber wir sind ja in Singapur und alles funktioniert erstklassig. Der Airport ist angenehm klimatisiert.
Der Flug nach Perth in Westaustralien dauert 5 Stunden. Wir sehen den Film Marlene auf Deutsch auf eigenem kleinen Bildschirm und nach dem Essen noch einen Krimi. Die Übernahme des Mietwagens am Flughafen in Perth ist problemlos. Es ist schon nach Mitternacht und neblig feucht. Wohin müssen wir fahren? Aha, alles klar, wir sind ja in Australien und alles ist erstklassig beschriftet und kein einziges Auto auf der Straße. Hoffentlich bleibt die Kiste hier auf den breiten, einsamen Straßen nicht stehen. 3 Uhr im Bett.
Der heutige 6. Tag unserer Reise beginnt um 9:00Uhr morgens. Solange haben wir gepennt. Mit einem Glas Rotwein aus der Minibar ging das ganz gut. Raimund ging zum Einkaufen, Möhren, Yoghurt, Wasser. Wir haben eine komplette Küche im Zimmer und einen schönen Frühstücksplatz. Heute Morgen waren wir in einem mapshop, Landkartenladen und haben uns noch zwei gute Straßenkarten gegönnt. Wir trafen eine Schweizer Familie, Eltern und Tochter. Sie wollen mit dem PKW und Zelt die Westroute nach Darwin fahren, interessante Unterhaltung, besonders da wir diese Strecke schon kennen, wurden wir recht heftig ausgefragt. Nach einem guten Mittagsschlaf, wir haben ja doch etwas den jet lag in den Knochen, gehen wir uns neue Hüte kaufen. Später Abendessen in einer Brasserie. Bei den backpackers finden wir ein großes Internetcafe und versenden unseren ersten Reisebericht an neun eMail Adressen.
Di. 4. Juli
Stadt Perth.
Geschlafen haben wir wie Steine bis 9:30Uhr. Um 11:00Uhr sind wir mit dem Yunday PKW, – doofes Auto –, in den Vorort Subiaco zu einer Indian Gallery gefahren. Schöne Abosachen gehobener Klasse. Eine noch junge Holländerin, vor 13 Jahren nach Perth gekommen, erzählt uns, wie sie an die Exponate kommt usw.
Von dort fahren wir weiter in den Kings Park. War schon gut das Auto zu leihen. Wir haben festgestellt, daß mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht viel geht. Hier fährt jeder Auto und Parkplätze gibt es genug. Die Straßen sind ewig lang. Man hat viel Platz und dann darf das Parken auch schon mal etwas geräumiger sein. In der Innenstadt sind trotz Breite die meisten Straßen one way. Dadurch muß man immer um die Blocks kurven. Ich habe den Stadtplan vor der Nase und Raimund kurvt souverän. Wir wollten eigentlich mehr unternehmen. Im Park und botanical garden dachte ich, warum stehen hier so viele abgestorbene Bäume, bis mir bewußt wurde, dass Winter ist und

Black Boys im Kingspark der Stadt Perth
die Bäume erst im Frühling wieder grün werden. Das Wetter ist nicht einladend. Heute morgen Regen aus Kübeln, dann im Park wieder Sonne aber es blies ein kalter Wind, ich schätze ca. 15 - 18 °C.
Abends zu Fuß zum Jetty, Bootssteeg. Essen war nicht schlecht, Rechnung mit 40AU$ zu hoch? Kellner rechnet neu, sorry und es ist alles wieder ok. Übrigens am Morgen nach dem Besuch der Indian Gallery nahmen wir in einem Takeaway eine Suppe zu uns. Die freundliche Mummi erzählte uns eine lange Geschichte über ihre deutsche Abstammung. Als ich am Schluß sagte: thanks for the friendly talk, war sie ganz begeistert und küßte mich auf die Wange. So hatte ich also zum lunch Suppe mit Küßchen.
Mi. 5. Juli.
Perth – Broome fliegen
Übrigens, Maui ist die Autoverleihfirma. Ich muß mich kurz fassen. Ich sitze in Broome im CP Caravanpark Cable Beach unter der 12 Volt Lampe, die Raimund mit einem langen Draht versehen extra für das outback hergestellt hat. Ich hocke also unter dem Superlämpchen neben dem 4WD auf dem Regiestühlchen am Alutischchen. Mücken sind keine da, aber seit 19:00Uhr ist es dunkel und jetzt wird's kühl. Raimund macht derweil die Betten. Heute Morgen waren wir noch in Perth, sind um 7:00Uhr aufgestanden, Auto am Airport abgegeben, Flug nach Broome. 2:40 Stunden, mit Taxi zu Maui, 4WD übernommen. Hat auch immerhin 2:30 Stumden gedauert, es war allerhand zu revidieren. Wir müssen trotzdem morgen wieder zu Maui denn die Decke im Führerhaus quietscht gräßlich beim Fahren, Fliegengitter ist undicht, Scharniere an der hinteren Türe sind fast nicht zu bewegen. Um 17:00Uhr waren wir im Supermarkt, im Dunkeln zum CP. Im Auto gegessen, Spaziergang gemacht, Tischchen und Stühlchen in Betrieb genommen. Jetzt Abendtoilette, hinlegen, lesen und pennen.
Do. 6. Juli
Stadt Broome
Heute war ein wirklich mieser Tag. Draußen gut gefrühstückt aber der Kaffee schmeckte fürchterlich, weil zu viel Chlor im Wasser ist. Wir werden morgen mit Mineralwasser kochen. 9:00Uhr bei Maui, haben neun Punkte zu reklamieren. Raimund hat während der Fahrt festgestellt: die hinteren Radlager sind defekt, denn der Wagen bremst stark mit quietschenden Rädern während der Fahrt. Gemeinsam verklickern wir das den Mauitypen. Wir fahren mit einem von ihnen in die Werkstatt und warten, bis sie gecheckt haben, wo der Fehler ist. Sie stellen fest, daß Raimund recht hat und wollen an allen vier Rädern die Lager auswechseln. Zurück bei Maui bekommen wir einen anderen Van und sollen in zwei Stunden wiederkommen. Was machen? In die Stadt, ist sowieso schon 12:00Uhr, also was essen und trinken. Perlengeschäfte ansehen, schließlich ist Broome fast die Hauptstadt der Perlen. Au Mann, Ketten um 1000.-AU$ wie nix. 14:00Uhr wieder bei Maui. Sie haben ein neueres Auto für uns. Das gestrige kommt dann eine Stunde später und wir können umräumen.
Wahrscheinlich haben sie jetzt gemerkt, daß sie uns nicht mit einem schlechten Wagen auf diese Strecke gehen lassen können. Eher noch glaube ich, daß dieses Personal mangels Kenntnissen das Quietschedach nicht in den Griff bekommen hat. Der jüngere 4WD hat nuuur 60.000km gelaufen. Das obere Bett ist besser. Die Verbindung der Gasflasche zum Kocher ist hier lang genug. Jetzt kann ich den Kocher auf das Brett in der hinteren Tür stellen und die Flasche auf die Erde draußen. Der Kühlschrank ist jetzt eine Kühlbox mit dem Deckel nach oben, was sich im Nachhinein als sehr praktisch erweist. Es geht weniger rein aber es ist ausreichend. Im Führerhaus ist keine Uhr, was solls! Brauchen wir eine?
Nachdem wir unser Hab und Gut umgeräumt haben, erreichen wir den CP genervt um 17:00Uhr. Wir beschließen zu Fuß zur Diving Tavern auf ein Bier zu gehen. Der Himmel ist glutrot am Horizont. Die Sonne geht hier schon um 18:00Uhr unter. Die Temperatur ist jetzt im Gegensatz zu gestern sehr angenehm. Ein richtig tropischer Abend. Die Taverne ist keine kleine schnuckelige Kneipe sondern ein riesengroßer Pub. Bedienungsgeviert in der Mitte mit 8 x 10m Theke, Deckenhöhe ca 6m und jede Menge Rabatz. Einheimische wetten über die
elektronische Wettanlage auf alles, was auf speziellen Fernsehgeräten angezeigt wird, z.B. Hunde-, Pferde-, Kamel-, Schnellbootrennen usw. Wir bestellen ein gutes Bier und nehmen einen kräftigen Schluck aus der australischen way of life–Pulle. Zurück im CP essen wir aus der Kiste: Schwarzbrot aus Holland, Käse von Kraft, Tomate von hier, Salzbutter, Fruchtsaft Orange mit Mango, wird uns auf der ganzen Reise begleiten, ein einmalig guter Geschmack. Leider müssen wir feststellen, daß die Maui-Dösköppe Tassen und Gläser vergessen haben, auch das Licht im Cockpit geht nicht. Jetzt müssen wir doch morgen nochmals dahin. Kriegen wir aber noch den schönen Beach zu sehen? Übrigens, der CP ist in allen Teilen sauber und ordentlich auch die Toiletten und Duschen. Diese Tatsache werden wir wohl in allen CP wiederfinden. Es stehen hier viele Australier aus dem winterlichen Süden mit ihren Zelten oder Wohnmobilen und machen Urlaub, zum Teil für mehrere Monate. Übrigens Raimund hat von Maui aus die freecall number von Lux in Adelaide angerufen und einem Herrn Franken die ganze Misere geschildert. Ein Tag ist uns ganz versaut worden. Raimund wird später den ganzen Mist per E-Mail an Lux geben. Wir hoffen auf Erstattung wenigstens einer Tages-Automiete direkt durch Maui.
Fr. 7. Juli 65 km
Stadt Broome.
Haben heute Morgen lange gemütlich bei den ersten angenehmen Sonnenstrahlen draußen gefrühstückt und fotografiert. Auch geschlafen haben wir besser. Hab ja noch eine Decke bekommen und die Liegepolster sind dicker als die im ersten Wagen und passen auch genau rein. Dann heißt es wieder einräumen, Schotten dicht und ab zu Maui Tassen und Gläser holen und das

Indischer Ozean bei Broome
defekte cockpitlight reklamieren. Auf dem ca. 5 km Weg dorthin quietscht der Keilriemen zum Erbarmen. Sie sehen es dann auch und wechseln ihn aus. An dem Lämpchen fummeln sie sich zu Tode.
Auch die Autoelektrikfirma nebenan bringt es nicht zum Brennen. Nun werden sie langsam pampig, weil die peniblen Deutschen für das teuer bezahlte Mietauto auch noch ein komplett perfekt funktionstüchtiges Auto haben wollen. Sie geben uns eine Batterie-Handlampe als Trost mit. Unter diesem fahlen Licht im Führerhaus schreibe ich z.Zt. während Raimund an vielen Stellen Häkchen anbringt damit wir feuchte Sachen aufhängen können. Das Spiel bei Maui hat wieder bis Mittag gedauert. Also wieder in die Stadt was einkaufen und essen.
Dann aber fahren wir endlich an den Cable-Beach. Wir nehmen unsere beiden Stühlchen und die Strandtasche mit und richten uns unter einer strohgedeckten rundum offenen Hütte auf der Wiese oberhalb des Sandstrands ein. Wir gehen nacheinander gut eingecremt zum herrlichen Wellenspiel im indischen Ozean. Seit wir vor vier Jahren hier waren, hat sich viel verändert: ein Cafe-Restaurant wurde gebaut, am Strand werden Liegestühle und Schirme vermietet und es sind viel mehr Leute hier als damals. Allerdings bei diesem langen Strand ist nur ein relativ kleiner Teil durch Fahnen markiert, d.h. überwacht. 17:30Uhr zum Sonnenuntergang versammeln sich alle Leute oben an der Dünenabbruchkante auf der gepflegten Wiese am Zaun. Als schöne Einrahmung des Sonnenuntergangs dienen die Palmen und Segelschiffe. Es wird viel fotografiert und gefilmt. Bei einem Spaziergang zum Strand runter treffen wir die zurückkommende Kamelgruppe 16 Tiere mit je 2 Personen drauf. Sah irgendwie komisch aus. Wir haben beschlossen, morgen noch hier zu bleiben.
Sa. 8. Juli
Stadt Broome
Heute Morgen waren wir schon um 7:00Uhr raus aus der Kiste. Die Sonne schien schon hell vom blauen Himmel. Allerdings zum Frühstück draußen mußten wir ein Hemd anziehen, es blies ein kühler Wind. Das tägliche Ritual hat sich schon eingespielt. Gegen 9:00Uhr fuhren wir zur Besichtigung des japanischen und des chinesischen Friedhofs. Hier sind alte Gräber aus der Perlentaucherzeit von vor 200 Jahren zu sehen. Heute werden die Perlen von großen Schiffen aus gezüchtet, weit draußen auf dem Meer. Wir sahen sicherlich alte Gräber aber wer kann schon japanisch lesen um die Grabinschriften zu verstehen Die neuen Gräber, die es auch gibt, erkannten wir an den frischen Blumen. Laut Reiseführer liegen hier die Menschen, die beim Perlentauchen und bei den schon mal öfter wütenden Zyklonen umgekommen sind.
Broome ist heute multikulturell. Es gibt viele japanische Läden. Da sind dunkelhäutige Menschen, die wir nicht einordnen können, aber auch typisch englisch aussehende, gut gekleidete und eine Menge wild aussehende Aussteigertypen. Dann die Aboriginal die in großer Anzahl herumlungern, in Grüppchen unter Bäumen sitzen, aber auch mit alten Landrovern oder mit dem Taxi fahren. Die Aboriginals nehmen es mit dem Abfall nicht so genau, die Stadtreinigung schickt ja die Opticker, die sauber machen. Das sind meist junge Leute die den Abfall aufpicken. Die Straßen sind breit, von Zaun zu Zaun nicht selten 80 bis 100 m, das gilt im ländlichen Bereich für ganz Australien. Je jünger die Ansiedlungen desto breiter sind die Straßen. Demzufolge ist Parken keine Schwierigkeit. Die Häuser, maximal zweigeschossig, sind von viel Grün umgeben, Palmen, Bougainvillia und einer Menge schöner Pflanzen, die wir nicht kennen. Manchmal sind die Privatgrundstücke so zugewachsen, dass man das Haus kaum findet. Die Straßen scheinen endlos, alles ist sehr weitläufig. Mittags kaufen wir ein gebackenes heißes Huhn, Bohnensalat und Kartoffelchips aus dem Supermarkt. Ich erwähne das hier nur um zu sagen, selbst in kleinen Ansiedlungen findet man eine große Auswahl. Bei ganz kleinen Dörfern immerhin noch fast alles.
Wir fahren nach Süden aus der Stadt. Hier kann man bei Ebbe drei echte Fußabdrücke von Dinosauriern sehen. Ist gerade hightide Flut, dann kann man die Fußstapfen der Dinosaurier nur in Beton 1:1 bewundern. Hier gibt es auch an der zerklüfteten Küste sehr bizarre und bunte Felsformationen, bei dieser Sonne ein Farbspektakel in rot und gelb, tiefblau der Himmel und noch das Silbergrün der niedrigen Pflanzen. Wir genießen die Natur und den Ausblick übers Meer.
Dann fahren wir mit dem 4WD auf den Sandstrand. Alle machen das und das ist beim ersten Mal ein seltsames Gefühl. Ja wie soll man das beschreiben? Erst durch losen Sand, der Wagen schlingert. Alle können das, also durch und auf den feuchten Strand. Ja, es geht, er ist fest und wir können richtig los düsen. Es macht einen riesigen Spaß bis hinter den letzten Wagen zu fahren und dann gehört uns der restliche Strand die nächsten 100 km. Die shorties, unsere Neoprenanzüge anziehen, den Autoschlüssel um den Hals und unter das shorty, also doppelt gesichert. Wir haben nur einen Schlüssel. Dann zusammen in die Wellen, unser erstes, gemeinsames Bad im Indischen Ozean, herrlich. Die shorties haben mehrere Vorteile: kein Sonnenbrand, sie halten im Wasser warm und bringen etwas Auftrieb. Ein Espresso, selbstgemacht von Nestle, macht Laune und ab zum zweiten sunset an den cable beach. Gesundes Abendessen mit Liptontee, Knäcke- und Schwarzbrot und vieles mehr beschließt den Tag. Das Wattebrot und die Burger zum Kieferausrenken können sie selber essen. Selbstverständlich ist neben Schreiben und Lesen noch ein Rundgang angesagt.
So. 9. Juli 248 km
Broome – Derby
8:40Uhr los Richtung Derby. Jetzt 40 km gefahren, Straße schnurgerade, guter Asphalt, wenige Autos aber schon zwei Road

Prison Boab Tree, Boab als Gefängnis.
Trains. Raimund fährt im Schnitt mit 90km/h. Die Landschaft ist flach, Busch, einige Stellen schwarz verbrannt. Die Anzeige zur Buschbrandgefahr steht auf mittel bis stark. Pause zum Vertreten, Mimosenbüsche reizen zum fotografieren und filmen. An der Straße sieht man viele gelb blühende hohe Sträucher und kleine mit schönen weißen Blüten. Auf beiden Seiten begleiten uns hunderte Termitenhügel in den Farben des Untergrundes, mal rot, braun oder mal schwarz. Manchmal ziemlich regelmäßig wie Grabsteine. Immer wieder das Warnschild floodway, was bedeutet, bei Regen ist hier die Straße überschwemmt. Man kann dann an Höhenanzeigen abschätzen, ob man es wagen soll oder das Wasser ins Führerhaus läuft. Ich denke, man sollte dann lieber warten, bis das Wasser generell abgelaufen ist.
Mo. 10. Juli 147 km
Derby – Windjana Gorge
Gestern hielten wie kurz vor Derby an dem berühmten Prison Boab Tree. Der Baum hat 14m Umfang und ist innen hohl, hat oben zwei Löcher, wo es hinein regnen kann. Er wurde um 1800 als Gefängnis für Aboriginal genutzt. Derby ist ebenso großzügig angelegt wie Broome. Es gibt viele Bäume auf dem Mittelstreifen der Straßen, die dann wie alte Alleen wirken. Abendessen im Wharf Restaurant. Wir konnten das Meer sehen da hightide, Flut war. Bei einem Tidenhub von 11 m und dieser flachen Bucht ist das Meer bei Ebbe bis zum Horizont verschwunden. So weit das Auge reicht nur mud, brauner Matsch. Das Ambiente des Lokals war ansprechend. Kühle, hübsche Terrasse in direkter Nachbarschaft zu den Krokodilen. Es gab wenige Mücken, Autan half. Pork with asian green. In einer mittelgroßen Suppenschüssel wurden Schweinefleischscheibchen mit Gemüse und Reis ohne Brühe serviert, schmeckte wunderbar.
Jetzt sind wir nun auf der legendären Gibb River Road, die ersten 74 km sind noch asphaltiert. Die Sonne scheint aus einem unverschämt blauen Himmel, es ist sehr warm aber nicht schwül. Die Klimaanlage hilft uns während der Fahrt sehr. Wir sehen

Windjana Gorge, Schlucht
Busch, Boabs, gelb blühenden Eukalyptus, glücklicherweise keine Mücken und keine Fliegen. Beim Fotostop treffen wir ein Schweizer Paar vom Zürichsee. Sie fahren auf der Gibb östlich nach Kununurra, nach Darwin und über Mount Isa nach Cairns. Wir haben uns lange unterhalten und Erfahrungen ausgetauscht. Der Abzweig zur Windjana Gorge ist 21 km lang. Hier mußten wir einen ziemlich tiefen Bach durchqueren, na ja. Mein driver Raimund bestand diese erste Prüfung souverän. Jetzt ist es abends 19:00Uhr. Der Wildnis CP hier in der Windjana Gorge ist romantisch, hat Duschen und saubere Toiletten. Der Ranger kam 18AU$ kassieren. Es stehen nur wenige Zelte und Wagen hier, auch noch zwei von Maui. Am frühen Nachmittag unterhielten wir uns mit einem österreichischen Paar mit Maui 4WD. Sie kamen die Gibb von Osten und wollten heute noch bis Derby. Sie hatten ein Radlager defekt, der Rancher von der Ellenbrae Station hat die Reparatur durchgeführt. Sein Schwager war zufällig in Kununurra und hat die Ersatzlager über zwei Tage und 900 km mitgebracht. Die Handbremse konnte er nicht reparieren, deshalb gab es einen dicken Stein vors Rad. Wir wanderten 3 km in die Schlucht in tiefgründigem, staubfeinem, gelben Sand am Fluss entlang. Diese Sandbänke sind die Überschwemmungsstufen des Lennard River in der Regenzeit. Jetzt hat er fast keine Strömung, demzufolge gibt es hier Krokodile. Über zehn dieser 3 m langen Süßwasserkrokodile lagen am Ufer. Bei einem Respektabstand von 5 m wegen der vielen spitzen Zähne sind wir mutig und fotografieren, filmen und staunen, ganz in freier Wildbahn. Die Millionen Jahre alten, aus dem Devon stammenden Felsen ragen 100 m hoch aus dem Flussbett. Eine Seite des Gesteins von der späten Nachmittagssonne beschienen leuchtet in den rot und gelb flammenden typischen australischen Farben, die andere Seite liegt schon im Dunkeln und ragt bedrohlich in den blauen Himmel.
Hosen und Schuhe entstaubt, kalt und frisch geduscht, Dosensuppe, Kartoffelchips und Tee, um 18:00Uhr war es dunkel.

Süsswasserkrokodil ca. drei Meter
Auf der ganzen Reise war es immer 6:00Uhr hell und 18:00Uhr dunkel. Am Anfang hat uns das nichts ausgemacht. Wir hatten immer etwas zu lesen und standen doch ständig unter Hochspannung.
Di. 11. Juli 215 km
Windjana Gorge – Mt.Barnett Station – Iminitji – Manning Gorge
8:00Uhr Abfahrt. Auf der Gibb am Lennard River und seinem in der Regenzeit überschwemmten Nebenflussbett ein kurzer Fotostop. Wir durchqueren die Napier Downs, hohe steile Felsen, unterhalb verdorrtes Gras und viele Bäume. Bald denkt man, es gäbe auf beiden Seiten der Straße kilometerweit nur Streuobstwiesen. Es sind aber verstreut stehende Eukalyptusbäume in hohem Gras. Durch die Prinz Leopold Range, begrünte Steinberge und Hügel. Riesige Tafelberge kommen in Sicht. Immer wieder die Warnung floodway, also langsam steil runter, zügig aber nicht zu schnell das Flussbett durchqueren und jenseits steil hoch. Hoffentlich fährt der Gegenverkehr auch links, man kann die Piste nicht einsehen. Man überlegt, hat sich nicht doch ein Tourist aus Europa oder den USA mal wieder auf die rechte Seite verirrt? Schnell beschleunigen damit wir über die 60km/h kommen, erst dann fährt der Wagen einigermaßen mit kleineren Schwingungen. Unter 60km/h sind die Schwingungen so stark, daß man jeden Moment denkt die totale Zerlegung des 4WD zu erleben. Über das Waschbrett muss man mit 80km/h rappeln. Bei Gegenverkehr langsam werden, der Staub raubt einem die Sicht, also runter mit der Geschwindigkeit. Man sollte schon immer so viel sehen, dass man vor dem nächsten Bums in ein tiefes Loch mal wieder kräftig bremsen kann.
Um 19:00Uhr sitzen wir wegen Dunkelheit und Mücken auf dem Wildernes CP der Mount Barnet Station im Wagen. Es ist ein Unterschied, ob auf privatem Gelände oder im Nationalpark wie gestern campiert wird. Hier gibt es nur einen großen Wassertank mit Flusswasser drin, kein Trinkwasser und die Plumsklos sind unmöglich. Es stehen trotzdem etliche landcruiser hier und Zelte mit Lagerfeuer. Ich bin froh, dass wir den Wagen haben, bei gutem Licht und mückenfrei. Ärgerlich, dass das cockpitlight nicht geht, wir haben nämlich unser Office, sprich Karton, festgezurrt mit dem mittleren Sicherheitsgurt, gefüllt mit Karten, Reiseführer, Beschreibungen und allerhand Prospekten aus den Touristinfos. Im Dunkeln kann man da nichts machen. Im Übrigen hat das Auto 6 Zylinder, 180PS und 2 x 90 Liter Diesel für 1200 km in den Tanks. Die 207 km von Windjana Gorge bis hier Mount Barnet hatten wir nach etlichen Fotostops um 14:00Uhr geschafft.
Der Espresso nach dem Essen ist immer eine Wucht. Kein Trinkwasser kann uns nicht erschüttern, wir wussten, dass es keins gibt, haben also genug dabei, auch Lebensmittel reichlich und haltbar für 4 - 6 Tage.
Eine ganze Weile haben wir uns im klaren Wasser des Manning River vergnügt. Auf einem ca. 50 m entfernten Felsen lag ein Süßwasserkrokodil. Es gibt einen Wanderweg zu den Wasserfällen der Manning Gorge. Um den kleinen vom Fluss gebildeten Badesee herum, wo man an schmaler Stelle durchwaten muss, ist der Weg weit und schwierig. Darum gehen alle Leute, die zum Wasserfall wollen, mit einem wasserdichten Sack, wo Wanderschuhe, Hut und Getränke drin sind, hoch über dem Kopf haltend durch den schultertiefen Badesee ans andere Ufer. Von dort ist es noch eine Stunde zur Gorge und zurück wieder eine Stunde und durch den See. Wir hätten gerne den Weg gemacht, hatten jedoch keinen wasserdichten Sack und außerdem war es mir zu beschwerlich.
Mi. 12. Juli 188 km
Mt. Barnett Station an der Manning Gorge – Ellenbrae Station
Am Morgen leisteten wir uns noch ein Schwimmerchen im Manning River. In der Mitte liegen flache Steine bei denen man Leute trifft, quatscht und den Aufenthalt sehr angenehm genießt. 14:30Uhr erreichten wir nach 188 km die Ellenbrae Station. Hier sind wir fast allein. Nur zwei junge Männer zelten noch. Der Platz ist vom Farmer planiert worden. Er hat einen großen Blechkanister ca. 2000 Liter hochgestellt, davor ein 200 Liter Fass mit ordentlich Holzfeuer, zwei Wellblechhalbrunde mit Duschköpfen und fertig ist die hot shower. Die Plumsklos sind wahnsinnig ungeschickt installiert. Der Typ hat keine Ahnung, hat aber sehr viel Geld ausgegeben. Ich will versuchen zu beschreiben. Hoher runder Behälter mit Klodeckel muss erklommen werden. Dann, wenn man die Zuschauer scheut, den 2cm breiten Reissverschluß in einer dicken Zeltplane zuziehen. Geht nur mit Gewalt und man muss dabei sitzen, weil sonst zum Hinsetzen kein Platz mehr ist, äh, äh, oder so ähnlich. Wir machen das ganz einfach, Frischlufttoilette mit Spaten, hier ist ja viel Platz und das merkt sowieso kein Rind.
Der Himmel ist total bedeckt, aber es ist warm und windstill. Hier rundherum ist roter Sand und Busch. Da niemand Staub aufwirbelt, habe ich mir gerade die Haare gewaschen. Raimund takes a nap, macht einen Mittagsschlaf. Es brauten sich schwarze Wolken zusammen. Zu Hause hätte es ein Gewitter gegeben. Wir hatten schon Angst, die Flussdurchquerungen würden unmöglich wegen Regen. Keiner der Australier auf dem CP traf irgendwelche Maßnahmen. Wenn wir Einheimische nach dem Wetter von morgen fragen, ist immer erst Erstaunen da und dann: The weather, tomorrow? Like today, sunny!
Unter den dunklen Wolken konnte man einen roten Horizont erkennen, sicher ein Buschbrand. Über Tag sind wir an einigen vorbeigefahren. Der Typ hier auf Ellenbrae scheint zwar Autos reparieren zu können, laut Aussage eines Österreichers, den wir vor Tagen trafen, hat er ihm hier die Lager des Autos ausgewechselt. Derselbe Fehler, den wir am ersten Wagen hatten. Im Übrigen scheint er aber sehr ungeschickt und ideenlos zu sein. Auf einem großen Schild an der Einfahrt macht er auf »Arts and Crafts« aufmerksam, d.h. er bietet Kunsthandwerk an. Ich hätte mich bald kaputtgelacht. Ein alter verrotteter, verhunster Heuwagen war seine Gallery und tradingshop. Nichts Brauchbares oder Schönes. Nur Müll aber Ellenbrae Aufkleber für 3AU$. Standgebühr 10AU$. Er ist ein junger, hochgewachsener, gewitzter Abzocker. So machen wir unsere Erfahrungen!
Do. 13. Juli 54 km
Ellenbrae Station – Jacks Waterhole Station.
Wir stehen am Morgen noch alleine auf Ellenbrae Station, wir waren mit dem Spaten im Busch, da wir uns die Thronsitzung nicht antun wollten. Der Himmel ist wieder blau und die Sonne heizt uns wieder gut ein. Jetzt 17:00Uhr haben wir die 54 km bis Jacks Waterhole über die staubige Waschbrettstraße gut geschafft. Vor der Durchquerung des Durrack River sind wir ausgestiegen und haben die Tiefe des Wassers überprüft. Ein Landrover kam zufällig und wir sahen, dass das Wasser nur bis unter die Türe ging. Na ja, unser Auto ist wohl etwas hochbeiniger. Am Ufer des river auf steinigem Grund hatten zwei Leute in ihrem Wohnwagen übernachtet. Wir fragen uns oft, ob diese Abenteurer mit den Anhängern nicht zu weit gehen, denn die niedrigen Dinger müssen entweder aufschwimmen oder sich mit Wasser füllen. Die beiden kamen aus Perth über den Süden und wollten den Kontinent umrunden, Pensionäre mit viel Zeit und oft Übernachtungen ohne CP direkt am Busen der Natur. Der Platz,

Auf der Gibb River Road
auf dem sie standen, wäre beim kleinsten Regenguss aber mindestens 2m unter Wasser gewesen. Bei Jacks Waterhole angekommen staunten wir über die Blumenampeln mit Petunien. Auch eine kleine Wiese und Blumenbeete gibt es. Raimund sagt, sieh mal, europäische Blumen. Bei der Anmeldung, heute nur 6AU$, steht eine Holländerin hinter dem steinernen Tresen im gepflegten Verkaufsraum. Sie spricht gut Deutsch und hat auch einiges an Essbarem anzubieten. Ihr Mann ist Deutscher und sie halten seit 30 Jahren immer so 10.000 cattles for beef, Rinder für Fleisch auf dem Gelände, so groß wie die Schweiz, na ob das so stimmt? Die Dame erzählt nämlich, dass ihr Sohn 60 km weiter die nächste Ranch bewirtschaftet. Zucht nein, Vermehrung können die Rinder alleine und einmal im Jahr kommen die contractors, Aufkäufer dafür machen die Farmer mustering, das Zusammentreiben der Tiere, so mit Hubschrauber und Motorrad. Der weitere Transport erfolgt mit Roadtrains, riesige Lastwagen.
Roadtrains, oft mit drei Anhängern, gibt es mit diesen Dimensionen nur im outback. Sie sind halb so lang wie ein Fußballfeld, bis zu 170 Tonnen schwer, mit 62 Rädern. Sie donnern über den Highway und haben Vorfahrt vor allem und jedem. Sie versorgen die abgelegenen Siedlungen und Rinderfarmen mit Lebensmitteln, Sprit, Textilien und Ersatzteilen jeglicher Größe. Oft sieht man überfahrene Tiere, meist Kängurus am Straßenrand oder viele Meter in den Busch geschleudert.
Der Jacks Waterhole CP ist wahnsinnig weitläufig und grau feinststaubig. Wir haben unsere Schuhe nicht mehr geputzt, es ist zwecklos, nach drei Schritten sind sie wieder top bestaubt. Wieder Wassertank mit Flusswasser und Heisswasserbereitung im 200 Liter Fass. Langes Wellblechgebäude mit ziemlich großen Kabinen, jede mit Dusche, WC, Waschbecken, Stuhl und Spiegel, echt Wildwest auf dieser Station in Australien.
Der Fluss ist träge und undurchsichtig. Wir baden trotz Empfehlung nicht und machen einen zünftigen Marsch. Die Wanderungen verlangen immer volle Ausrüstung mit Wanderschuhen, Hut, langärmeligem Hemd, kräftige Hose und Rucksack mit viel Trinkwasser. Die Fotoausrüstungen sind obligatorisch. Wir müssen uns vor der Sonne schützen und viel Trinkwasser mitnehmen da es immer heiß ist und wir nicht so genau wissen wie lange wir unterwegs sind. Schließlich wollen wir ja möglichst viel von der Natur mit nach Hause nehmen. Ein bushwalk, Buschwanderung hauptsächlich über flache Felsen erst am Durrack River entlang und später über aufgetürmte Felsbrocken direkt über dem Fluss. Für mich war es schon recht beschwerlich, mein operiertes Bein macht mich noch immer unsicher und tut auch noch weh. Trotzdem waren wir bei 30°C gut drei Stunden unterwegs. Die Landschaft ist hier einmalig wild, bunte Felsplatten, weiße Sandbänke, kleine Wasserfälle und viele unbekannte Pflanzen dazwischen, wie die schönsten Ikebanas und Bonsais. Nach der Tour gibt es Lemon juice bei der Holländerin.
Die super Duschanlage können wir jetzt richtig genießen. Später stört uns kein Licht um den glasklaren Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens zu bewundern. Die Nacht ist anfangs laut von Grillen und Getier. Wir versuchen mit Taschenlampen auf einem Rundgang über den riesigen Platz am Fluss einiges zu ergründen, aber die Tiere sind nicht neugierig und auch schneller als wir.
Fr. 14. Juli 107km
Jacks Waterhole Station – El Questro Station.
8:30Uhr kommen wir von Jacks Waterhole weg, wieder Tafelberge, weite Ebenen und viele gelbblühende Bäume. Heute in der Frühe ist der Himmel mal wieder total bedeckt bei 28 °C. Die Wärme, so haben wir gelernt, wird uns einen Regen ersparen. Zwei breite Flüsse müssen durchquert werden. Wieder anhalten, Wassertiefe abschätzen, keiner kommt und fährt voraus. Woran sollen wir uns orientieren, wie tief das Wasser ist. Raimund atmet kräftig durch, wir schweigen beredt und fahren zügig aber nicht schnell auf die gegenüberliegende Auffahrt zu. Der Motor läuft gleichmäßig weiter, nur nicht stoppen müssen. Das Wasser reicht ziemlich hoch, kommt aber nicht bis ins Führerhaus. Nach der Auffahrt staunen wir, es langte bis zu den Trittbrettern, denn diese sind mal wieder ganz blank gewaschen. In den Furten liegen immer wieder dicke Steine, aber Raimund hat den Wagen voll im Griff und schafft die Strecke mit Vorsicht und Gelassenheit.
Dann steht ein riesiger LKW als 4WD von Britz am Straßenrand. Er ist brandneu und vier Männer stehen winkend daneben, wir sollen anhalten. Wie wir erfahren sind es drei Brüder und ein Bekannter, wobei einer der Brüder vor fünfzig Jahren nach Australien ausgewandert ist. Sie haben einen Defekt am Wagen und fragen Raimund ob er helfen kann. Raimund schaut sich die Technik an und stellt den Fehler fest. Mit geringem Mittel, nämlich Klebeband kann er den Wagen reparieren der dann auch fahrbereit ist, ohne lautes Warnsignal zu geben. Die Männer sind sehr glücklich, denn sie hatten befürchtet, dem riesigen, teuren LKW sei etwas Schlimmes passiert. Wir erzählen und lachen noch viel.
Von der Gibb fahren wir eine 18 km Stichstraße zur El Questro Station. Hier ist man sehr kommerziell auf Touristen programmiert. Man merkt es an den Preisen, Campsite 16,50AU$ p.P. Trotzdem nehmen wir an einer geführten Bootsfahrt auf dem Chamberlain River teil und sehen unter anderem eine tausend Jahre alte Aboriginal Felszeichnung. Es war eine beeindruckende schöne Relaxtour. Warum, wer weiß es, tut mir plötzlich der Rücken so weh? Raimund massiert mit Voltaren, nun kann ich nur hoffen. Es wäre wirklich schlimm bei der dauernden Kletterei ins Auto. Der Einstieg ist für mich nur mit kräftigem Hochziehen möglich und meine Schlafkoje erreiche ich auch nur mit Klettern und Kriechen. Ich habe mich bis jetzt insgesamt erstaunlich wohl gefühlt, Beweglichkeit war bestens.
Heute Abend ist der Himmel klar und prompt ist es kalt. 20:00Uhr sitzen wir in der Kiste und lesen und schreiben. Dann treibt es uns doch noch in die Arm Swinging Bar auf ein Bier für 4,50AU$ the can, die Dose. Abzocker! Sie hatten heute Abend ein Barbeque, d.h. auf flacher, gasbeheizter schwarzer Eisenplatte werden die Steaks beim Garen auch noch leicht verascht. Unser Geschmack ist das nicht.

Im Bungle Bungle Nationalpark
Sa. 15. Juli 127km
El Questro – Kununurra
8:00Uhr starten wir in El Questro. Auf den 16 km zur Gibb machten wir noch einen Abstecher zu den Thermal Pools. Es stehen nur einige wenige Autostellplätze in der Wildnis zur Verfügung. Es gibt eine große Menge Palmen, zwischen denen wir 300 m gegangen, zu Wasserpfannen zwischen Felsen gelangten, die von warmen Quellen gespeist werden. In den Wasserpfannen aalen sich die Leute im warmen Wasser. Mit Mataranka nicht zu vergleichen. Ich wollte mir das wegen der vielen spitzen Steine und damit der schlechten Zugänglichkeit nicht antun. Auch die Wanderung in die Emma Gorge müssen wir uns abschminken, mein Rücken schmerzt zu sehr. So nehmen wir mit dem gepflegten, im grünen Gras gelegenen gegen Kängurus und Krokodile eingezäunten swimmingpool an der Emma Gorge Homestead vorlieb. Blauer Himmel, 30°C, gepflegte Terrasse. Wir nehmen als Abschied von der Gibb River Road einen komfortablen lunch zu uns. Noch 20 km gravel, Schotterstrasse und ab auf Asphalt nach Kununurra.
In der Touristinfo konnte man uns über den weiteren Verlauf unserer Reiseroute nichts sagen, weil bald hinter der Stadt das Northern Territory beginnt und wir hier noch in Westaustralien sind. Die Staaten sind untereinander noch immer ziemlich eigen. Im Supermarkt Cools treffen wir die Schweizer Familie wieder, mit der wir in Perth im Kartenladen gesprochen hatten. Sie stehen auch hier auf dem Hidden Valley Campground. Hier stehen wir auf grüner Wiese, das Duschhaus ist gefliest und hell erleuchtet. Ich muss meinen Rücken einreiben. Hoffentlich überstehe ich morgen die very rough surface, sehr grobe Strassendecke der Bungle Bungle Zufahrt gut. Man hat uns angedroht, die 55 km würden vier Stunden in Anspruch nehmen, na ja, mal sehen, Raimund wird es schon richten.
So. 16. Juli 324 km
Kununurra – Bungle Bungle Nationalpark, über Turkey Creek – Walardy CP
7:00Uhr, wir sind schon auf Achse. Die Luft ist frisch wie immer morgens, immerhin haben wir hier Trockenzeit, so etwas wie Winter. Straße erstklassig und schnurgerade bis zum Horizont durch die schon erwähnten Streuobstwiesen, wobei es nur so aussieht. In Wirklichkei ist es aber offenes Buschland mit Eukalyptus. 10:00Uhr Weiterfahrt ab Turkey Creek Richtung Bungles. Noch 55 km Asphalt und dann 55 km sehr steinige Trasse. Turkey Creek ist nur ein roadhouse mit petrol station, Tankstelle und gut bestücktem store, Laden campground mit hot shower, Toilette und kleinem Restaurant.
Gleich daneben befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz mit dem Angebot, über die Bungles zu fliegen. Vor vier Jahren sind wir damit geflogen, da die Zufahrt wegen der gerade beendeten Regenzeit noch gesperrt war. Einfahrt in die Bungles um 10:40Uhr, Ankunft an der Rangerstation um 13:00Uhr, also 2:20 Stunden einschließlich 15min Trink- und Pipipause. In der Station für drei Nächte Campgebühr bezahlt und dann ging’s zum südlichen campground Walardi 13 km weiter.
Zu der 55 km Trasse hier hinein in die Wildnis muss ich folgendes sagen. Es kam mir vor wie eine Mensch- und Materialschlacht. Hunderte scharfe Kurven, dabei ständig rauf und runter, nicht selten ganz steil. Unten dann die Durchquerung des obligaten Wasserlochs, mal mit Sand oder auch Fließsand, felsiger Untergrund oder auch lose Steine. Der Zustand, na ja, tiefe mit feinstem Sand gefüllte Löcher und wieder Waschbrett. Ich hab mich gefragt ob die Konditionen bei der Rallye Paris - Dakar schlimmer sind. Man wurde ständig in alle Richtungen geschüttelt.
Aber jetzt ist hier 14:30Uhr, auf dem Platz viele Bäume und die Bungle Bungle Berge können wir noch nicht sehen. Es gibt kleine Klohäuschen aber kein Trinkwasser und keine Duschen. Es sind einige wenige Leute hier mit Zelt und sogar mit Kindern. Es ist sehr heiß aber es geht ein angenehmer Wind. Raimund hat mit Bravour diese Strecke gemeistert, mit äußerster Disziplin und Konzentration. Dass wir nur 2:20 Stunden statt der angekündigten 4 Stunden gebraucht haben muss wohl an diesen Eigenschaften liegen und er hat den Wagen voll im Griff oder man könnte sagen, er spielt das Instrument virtuos. Jetzt schläft er ein bisschen auf dem Sitzpolster im Wagen. Ich sitze im durchlüfteten Führerhaus und schreibe.
Am Abend gab es eine Diaschau unter freiem Himmel. Circa zwanzig Leute kamen mit ihren Campingstühlchen. Der Mond ging groß und rot über der Prärie auf und beim Gespräch mit netten Australiern die den Mondaufgang filmten, erfuhren wir, dass heute Nacht hier eine totale Mondfinsternis angesagt ist. Nur hier auf der Südhalbkugel und wir sind zufällig hier in den Bungles und im zentralen Erdschatten. Ab 19:57Uhr kroch der Erdschatten auf den Mond, um 21:07Uhr war der Mond voll abgedeckt, sah aber aus wie eine rosa Kugel. Sehr, sehr eindrucksvoll und umwerfend romantisch, besonders da wir diese Mondfinsternis auf einem bush campground erleben durften.
Mo. 17. Juli 51 km
Walardi CP – Karajong CP in den Bungles.
Früh brechen wir vom Walardi campground zum Piccaniny car park auf. 20 Wagen stehen schon hier. Unser Ziel ist die Wanderung zur Cathedral Gorge. Das Farbenspiel der Landschaft überwältigt uns. Rot, schwarz und weiß gebänderte Felsen, geformt wie Bienenkörbe, grün und silbergrün die Bäume mit schwarzen und weißen Stämmen, roter und weißer Sand zu unseren Füßen und ein tiefblauer Himmel. All diese Farben sind so aufeinander abgestimmt, dass wir nur staunen können. Im Vordergrund gelbblühende Sträucher, dahinter höhere rotblühende Sträucher vor den schwarz-weiß-rot quergestreiften Bienenkörben ähnlichen Felsen und als krönender Abschluss im Bild der stahlblaue Himmel. Die Gorge, Schlucht war wie ein Amphitheater, roter hoch überhängender Fels im

Im Bungle Bungle Nationalpark
Halbrund. Am Grund ein Wasserloch umgeben von weißem Sand. Eine wunderschöne Wanderung. Es war zwar heiß, aber mit unseren guten Wanderschuhen, langer Hose wegen des harten Spinifexgrases, Langarmhemd gegen den Sonnenbrand, Hut und Wasser, gemächlichen Schrittes war es ein unvergessliches Erlebnis. Nach jedem zehnten Schritt meint man immer noch einFoto machen zu müssen weil dieses Bild schöner sein könnte als das vorherige.
Am Ende der Wanderung machten wir eine lange Trinkpause und ließen leider die viertelvollen Orangensaft- und Wasserflaschen in der Picknicklaube stehen. Wir merkten es erst auf dem nördlich angesteuerten CP Karajong. Wir trösteten uns mit Kaffee, Apfel und Butterbrot. Später kam ein Mann und fragte uns, ob er und seine Frau sich neben uns stellen dürfe. Er ist gebürtiger Holländer und sie Neuseeländerin. Wir verstanden uns gut. Nach Irish Stew und Mais aus der Dose zum Abendessen setzten wir uns zusammen. Wir hatten noch Bier, die beiden hatten noch Cidre. 21:00Uhr lagen wir in der Koje, es wurde uns zu kühl.
Di. 18. Juli 30 km
Kurajong CP – Mini Palm Gorge und zurück.
8:00Uhr Aufbruch, etliche km sind zu fahren, natürlich kurvenreiche gravelroad, unbefestigte Straße und viele Bachbettdurchquerungen vom CP Kurajong nach Mini Palm Gorge. Die Wanderung in dieser Schlucht war etwas enttäuschend. Sie ging zuerst durch trockenes sehr steiniges Flussbett. Für die Gorge selber hätte ich Bergsteiger sein müssen. Riesige Felsbrocken lagen dort, die wir hätten überklettern müssen, so sind wir zurück zum Auto und fuhren ein Stück weiter nach Echidna Chasm, eine enge Kluft zwischen 100m aufragenden roten Felswänden, sehr spektakulär. Ich konnte fast bis zum Felsschluss gehen trotz einiger Klettereien. Wir hatten das Riesenglück hier zur Mittagszeit zu sein, dem höchsten Stand der Sonne. Es war oft ganz hell in der nur ein bis zwei Meter

Im Bungle Bungle Nationalpark
breiten Spalte. Die Sonne schien an den verschiedensten Biegungen bis auf den Grund. Eine bizarre Zauberwelt in Formen, Farben und Lichtspielen in rot, gelb und weiß, blau der Himmel als ganz schmaler Streifen, steile, zerklüftete auch glatte und bauchig steinige, für uns unheimlich hohe Felswände. Das mutet an, als gingen diese hundert Meter bis in den Himmel. Einmalig schön und wären wir allein sicher auch geheimnisvoll und, na ja, etwas beängstigend. Diese Spalte steht immerhin in jedem Reiseführer, es gibt keine Warnschilder, aber doch den einen oder anderen Wanderer. Nicht alle marschieren die ganzen ca. 3 km durch die Enge, diese gigantischen Felswände können schon auch Angst machen. Wieder draußen lassen wir uns in der Sonne nieder zum Durchatmen und zum Kleider trocknen. Zurück nach Kurajong zum Übernachten.
Mi. 19. Juli 315 km
Kurajong CP in den Bungles – Kununurra über Turkey Creek.
Sehr früh los, damit auf den 75km gravel bis auf den highway 1 nicht mit zu viel Gegenverkehr zu rechnen ist, denn der Staub ist dann jedesmal unerträglich und zwei Minuten ist keine Sicht. Auf dieser Strecke hat Raimund, wie er es nennt, den Riesenbums gefahren. Er fährt mit ca. 30 km/h auf einen Schatten zu, den ein Strauch auf die Piste wirft. Die noch tiefstehende Sonne mag auch noch etwas die Sicht behindert haben. Es tut einen Schlag an den Vorder- und einen an den Hinterrädern, der Wagen macht zwei Bocksprünge, wobei die Gurte verhindern, dass wir an die Decke knallen. 20 m weiter bringt Raimund den Wagen zum Stehen. Was war das? Ganz einfach, im Schatten verbarg sich eine 40 cm tiefe und 50 cm breite Querrille in der Piste und da war das Tempo ca. 30 km/h einfach viel zu schnell. Wir schauten uns in die erschrockenen Gesichter, aber der Wagen nahm es gelassen. Nur die hintere Sitzbank musste wieder befestigt werden.
Um 14:00Uhr erreichten wir in Kununurra. Dort haben wir erst mal bei Mitre10 die Gasflasche aufgefüllt.
Do. 20. Juli 98 km
Stadt Kununurra
6:00Uhr zwei Waschmaschinen beladen, Frühstück, Wäsche aufhängen, Auto zur Werkstatt bringen zur Prüfung der Handbremse. Führerhauslicht können die Nödels nicht reparieren. Wir zu Fuß zum city center, postoffice wegen stamps, Briefmarken und eMail absetzen. Das ist hier draußen kein Problem, in jeder noch so kleinen Ansiedlung gibt es ein Internetcafe.
Im großen, vornehmen Diamantenladen guckten wir uns die ganz teuren Klunker an. Als eine junge Dame merkte, dass wir Deutsche sind, kam sie uns beim Gespräch mit der Verkäuferin sofort zu Hilfe. Sie hat uns dann sehr viele Schmuckstücke gezeigt und noch mehr über die Argyl Diamanten erzählt. Es war ihr klar, dass wir nur auf Besichtigungstour waren und kein Geschäft in Aussicht stand. Trotzdem hat sie uns viel erklärt, besonders, dass in der Argyl Mine viele Industriediamanten abgebaut und hauptsächlich in Indien zu Schneidwerkzeugen verarbeitet werden. Aber, und das war für uns ganz neu, hier gibt es bunte Diamanten. Auf die Frage, was das farbgebende Material ist, kommt prompt, es weiß noch keiner. Man vermutet, ganz bestimmte Druckwerte bei der Kristallisation erzeugen die Farben. Das Schärfste sind die pinkfarbenen Diamanten. Aber wenn man nicht weiß, wie wertvoll diese Schmucksteine sind, sehen sie vielleicht etwas kitschig aus. Es gibt die Farben pink, brown, burned orange, blue and white. Es sind weltweit einmalige Diamanten. Wir haben die fünf nebeneinander gesehen und dann noch Einkaräter, einfach eine Wucht. Der Preis ist aber auch gigantisch. Die fünf kleinen Dinger kosten immerhin über 100.000 AU$.
Nachmittags geht die Reise weiter in die ca.100 mal 50 km große Ebene. Das ganze Areal wird aus dem Lake Kununurra und dem Argyl Lake künstlich bewässert. Wir haben eine Melonenfarm besucht. Hier wird das ganze Jahr in Massen geerntet, verpackt und in die ganze Welt frisch versandt. Für uns ist es unbegreiflich, wie vom Ende der Welt diese Früchte wie Mango, Melonen, Kürbisse, Gurken, Zuckerrohr und alle sonstigen tropischen Früchte irgendwo noch frisch ankommen? Auf einer Mangofarm watschelte uns dann noch ein 1 Meter langer Waran vor die Linsen.
Auf der Rückfahrt haben wir uns dann für den Abend zwei Porterhouse Steaks zu dem schon bekannten sagenhaften niedrigen Preis erstanden. Wir müssen da immer aufpassen, dass zwei Steaks überhaupt in die Pfanne passen, denn hier laufen die nicht ein. Immerhin stammt hier das Fleisch von den, -wir nennen sie Trockenrinder - schlanken schnellen Rindern aus dem Busch.
Fr. 21. Juli 46 km
Stadt Kununurra
Wir haben beschlossen, auch heute noch in Kununurra zu bleiben. Unsere Nachbarn haben zwei Emuküken im Karton, so groß wie Hühner. Sie haben diese auf dem highway gefunden, das Muttertier wurde überfahren. Die Mädchen der Nachbarn sind ganz begeistert und füttern die Kleinen mit frischen Maiskörnern, die sie auch annehmen. Die kleinen Köpfchen sind hübsch, ihr Fell ist schön schwarz weiß gemustert, die Stoppeln sind ganz hart, werden erst später zu Federn.
Die morgendliche Wanderung durch Hidden Valley ist wieder hinreißend schön und erinnert uns sehr an die Bungles vor zwei Tagen. Ich sage wieder, weil wir hier vor sechs Jahren schon zwei Wanderungen gemacht haben. Die Mini Bungle Bungles, wie man hier auch Hidden Valley nennt, erstrahlen in den schon beschriebenen, wunderbaren Farben. Wir spüren die Hitze fast nicht. Die Spannung nach jeder Wegbiegung ist hoch bei herrlichen Ausblicken.
Das Auto muss nochmals in die Werkstatt, wie gesagt zu den Nödeln. Den zugesagten Tankdeckel haben sie nicht und das Führerhauslicht wird über einen quer durchs Auto geklebten Draht wenigstens von Hand bedienbar gemacht.
Wir machen noch einen Ausflug nach Ivenhoe Crossing. Diese Furt durch den Ord River ist wegen Hochwasser gesperrt. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir glauben, zu den Städten Broome und Kununurra haben wir eine Liebe oder uns macht das dauernd schöne Wetter etwas romantisch. Wir haben im Lande gelebt und spüren eine große Zufriedenheit. Warum? Wegen der Weite, der Unberührtheit weiter Strecken, der Wildheit des Buschs, wir sind uns nicht sicher. Es ist vielleicht die Mischung, Mentalität der Menschen und Schönheit der Natur.
Sa. 22. Juli 278 km
Kununurra – Keep River NP – Timber Creek
Beizeiten los in Kununurra fahren wir in den Abzweig zum Keep River NP an der Grenze WA – NT. Die 18 km lange Strasse ist nicht in Ordnung und außer einer Menge Boabs nicht spektakulär.
Weiter geht es nach Timber Creek 226 km. Bei einer Pause treffen wir einen alten Mann, ehemals Holländer, jetzt Australienbummler. Hier in Timber Creek, ich darf wohl sagen am Ende der Welt, und lediglich in einem roadhouse und 300 km im Umkreis nur Busch, finden wir auf dem CP alles in bester Sauberkeit und einen sehr gepflegten swimming pool. Da ist ein cool off, Abkühlung zwingend. Ja, und dann, 18:30Uhr zum Carving Dining upstairs. Ein Abendessen mit Fleisch vom Braten geschnitten auf der Hochterrasse. Und dies auch noch preiswert für 13AU$. Es gibt Suppe, viel Fleisch aller Gattungen, gutes Gemüse und eine gebackene Kartoffel. Dessert so viel man will aus Mutters Puddingtopf.
Wir treffen drei retired couples, Rentnerehepaare vom CP Kununurra. Sie haben dort neben uns gezeltet und uns beobachtet, wie seltsam wir mit gemütlichem Hinsetzen, genüsslich gefrühstückt haben. Diese Leute frühstücken im Stehen mit nur einer Tasse Kaffee. Sie laden uns ein, mit an ihrem Tisch das Dinner zu genießen. Ich babbele all mein Englisch, was ich kann, erzähle stories im small talk Stil und bringe sie sogar zum Lachen. Die drei Paare sind aus Canberra, haben als Beamte bei der Zentralregierung gearbeitet und sie lieben die Queen. Bei Livemusik nach Westernart haben wir alle viel Spaß. Übrigens mussten wir an der Grenze WA -NT die Uhr um eine halbe Stunde vorstellen, es bleibt also länger hell. Dieser Unfug mit einer halben Stunde und bei uns Sommer- und Winterzeit macht es unmöglich zu wissen, welche Zeit jetzt zu Hause ist.
So. 23. Juli 307 km
Timber Creek – Katherine
Nach Timber Creek erster Halt am Joe Creek in einem sehr einsamen, kleinen NP aber wunderschön mit den verschiedensten Palmen und richtig knallroten 100 m hohen Felswänden. Hier haben wir vor sechs Jahren eine große Wanderung bei sengender Hitze unternommem. Wir waren damals und sind heute wieder von der bizarren Landschaft begeistert. Die Wiederholung dieses Erlebnisses enttäuscht überhaupt nicht.
In Katherine angekommen zum Infocenter um Unterlagen zu unseren nächsten Zielen zu erhalten. Im ersten Aboriginal Internetcafe, sehr neu und sauber, wurden wir freundlich bedient und bei bei Cappuchino und Kuchen konnten wir mailen und die Mails aus der Heimat lesen. Leider sind wir mit Nachrichten etwas unterversorgt, nicht, dass wir etwa Heimweh hätten, nein, das Internet ist eine so schöne Sache. Man kann so leicht in Verbindung bleiben und es kostet auch nicht viel.
Draußen merken wir, dass es hier im Ort ungemein heiß ist. Ganz in der Nähe des CP Low Level befinden sich die kleinen hot springs, heiße Quellen von Katherine. Nach der Anmeldung am CP nehmen wir erst einmal ein ausgedehntes warmes Bad im Quellwasser. Eine nette öffentliche Anlage, selbstverständlich kostenlos, hat man hier gebaut, mit breiten Steintreppen und viel Natur drum herum. Dieses warme Bad ist trotz der Hitze sehr erfrischend, da es im Schatten alter großer Bäume in einem kleinen Taleinschnitt liegt.
Mo. 24. Juli 143 km
Katherine – Mataranka – Elsey NP
8:30Uhr Abfahrt, Mataranka Supermarkt, sehr sauber, gut sortiert aber mit unbeschreiblichem Outbackflair trotz automatischer Türen. Weiter nach Bitter Spings, der nächsten warmen Quelle. Unterwegs noch graurote, hochbeinige Vögel Brolgas fotografiert. Die warme Quelle wird zum Bach, blaues glasklares Wasser im wilden Palmenwald. Guter Weg vom Parkplatz mit Toilette bis zur hölzernen Einstiegtreppe. Rein ins warme strömende Badewasser und 300 m schwimmen zwischen Palmen und anderen Bäumen mit vielen aufgesetzten Hirschgeweihen, Epiphyten. Das Ende ist eine Brücke mit Leiter zum Aussteigen, denn dahinter ist nur noch undurchdringlicher Dschungel. Nach längerem Vergnügen geht's nach Mataranka hot springs, der dritten und größten warmen Quelle hier in der Gegend. Es hat sich, seit wir vor zehn Jahren hier waren, einiges geändert. Der Zugang über Bretterstege ist neu und auch die Einfassung der Quelle ist komplett. Wir wollen morgen früh hier ausgiebig baden, mittags ist es uns zu voll.
Also fahren wir weiter in den Elsey NP, 12 km. Er ist am Roper River gelegen, mit Pontons zum Schwimmen und ein paar Booten zum Paddeln. Es gibt rapids, Stromschnellen im weiteren Verlauf des Flusses und wir müssten gegen die Strömung zurückpaddeln.
Anstatt dessen machen wir eine Wanderung zu den Mataranka Falls, von 15:30Uhr bis 18:30Uhr, easy to moderat. Hier geht die Sonne im Gegensatz zu WA erst um 18:30Uhr unter. Der Marsch gestaltet sich recht schwierig. Raimund ist nicht glücklich über den tiefen Sand. Über mich bin ich erstaunt, dass mir dies kaum was ausmacht. Die Länge des Weges bis zum Wasserfall kennen wir nicht, also gehen wir auf Zeiteinteilung. Wir erreichen in der Zeit, die wir uns bis zur Umkehr vorgegeben hatten schon die Wasserfälle. Viele exotische uns unbekannte Pflanzen und Einblicke in die unberührte Natur entschädigen uns für den schwierigen Weg. Der Rückweg schien uns viel kürzer zu sein, offensichtlich hatten wir das Sandgehen schon gelernt. 21:00Uhr ab in die Kojen. Hier kann man sonst nur auf die spärlichen Nachtgeräuche horchen. Es ist recht kühl.
Di. 25. Juli 438 km
Elsey NP – Mataranka – Larrimah – Elliot
Heute Morgen im Elsey NP Nebel, es nieselt. Unsere von der gestrigen Wanderung schweißnassen Sachen sind nicht trocken, wir ziehen also was anderes aus dem Fundus an, hängen die nassen Sachen nach dem Frühstück ins Auto und heizen. Wir wundern uns, dass die Aussies, egal ob nass und kühl, immer in Badeschlappen oder barfuß laufen, allenfalls bei Wanderungen im Busch und in der Wildnis mit ausgelatschten Turnschuhen unterwegs sind
Vom Elsey NP fahren wir zu den Mataranka hot springs und vergnügen uns eine Stunde im warmen Naturpool im wild gewachsenen Palmenwald und dann sind wir bald wieder on the road. Nächster Halt war der Daly Waters historic pub. Das Innere wie vor zehn Jahren, neu sind der swimmingpool und die Toiletten. Viele Touristen gingen aus und ein. Wir aßen eine Portion Pommes und ein pie und erstanden ein Polohemd mit Emblem. Mit einem Australier, der aus Bergisch Gladbach vor vierzig Jahren ausgewandert ist, unterhielten wir uns eine Weile. Seine Olle stammt aus Peine und stellte sich an wie eine typische Zicke. Sie leben jetzt in Melbourne und haben sich für 300 AU$ die Autonummer Koeln geleistet, ö ging nicht, das kann kein australischer Computer schreiben. Seit fünf Monaten ist er pensioniert und noch nie aus Melbourne heraus gekommen. Jetzt ist er mit seinem Caravan unterwegs. Der hat eine Stinkwut auf die Aboriginal und nennt sie nur die Neger.
Heutiges Ziel Elliot am Stuart HW. Der Midland CP mit store, postoffice, fuel up, einigen cabins gehört einem Berliner. Er kam 1960 nach Australien. Die Frau ist eine Schlampe und führt den Laden und das Office. Er scheint froh zu sein, dass ihm jemand zuhört der Deutsch versteht. Er erzählt uns eine ganze Stunde von seinen Problemen und seine Weltanschauung. Immer noch Berliner Schnauze. Aber immer wenn man sich wundert über ein kleines Blumenbeet, eine hübsche Bank unter einem Baum und besonders gepflegte facilities, sanitäre Anlagen dann steht garantiert ein Deutscher dahinter. Ganz schön eingebildet wir Germanen, aber es fällt halt auf.
Mi. 26. Juli 253 km
Elliot – Tennant Creek
9:00Uhr Abfahrt von Elliot. Es ist zur Zeit sehr windig bis stürmisch, Raimund hat Mühe, das Auto gegen den Wind zu steuern. Es sind hohe Wolkenfelder um die Sonne. 12 km vor Three Ways steht ein Auto am Straßenrand. Wir halten vor ihm. Der Fahrer hat sein auf Gas laufendes Auto trockengefahren. Wir versprechen ihm, in Three Ways Bescheid zu geben, dass man ihn abschleppt. Unsere Karre hatte sich schon seit einiger Zeit mit Quietschen und Bremsen und nach rechts Ziehen unangenehm gemeldet. Raimund fühlt auf die Naben am rechten Vorderrad und verbrennt sich fast die Finger. Nachdem wir das Pannenauto verlassen haben wird die Sache schlimmer und Raimund befürchtet eine Radblockade vorne rechts mit starkem Zug auf die Gegenfahrbahn. Mit 30km/h bis Three Ways geschlichen, den Abschleppdienst in Gang gebracht und dann noch 30 km weiter bis Tennant Creek. Welche Erlösung und welcher Zufall am Ortseingang eine Toyotavertretung. Die Werkstatt bestätigt die Diagnose von Raimund, aber was viel schlimmer isr, alle vier Räder sind an Lagern und Bremsscheiben defekt. Telefonat mit Maui und es kommt die Freigabe für eine Reparatur aller vier Räder. Lager und Bremsscheiben müssen ausgewechselt werden, aber so viele Ersatzteile sind nicht vorhanden. Von der Werkstatt angestoßen läuft die Beschaffung aus dem 600 km entfernten Alice Springs über Nacht.
Wir werden mit unseren wichtigsten Utensilien in das gegenüberliegende Eldorado Motel gefahren und sollen morgen um 13:00Uhr wieder vorsprechen. Sie hoffen bis dahin alles fertig zu haben. Wir spazieren durch das lange Straßenkaff Tennant Creek beidseits des Stuart Hwy. Die meisten Läden haben, sofern sie überhaupt Glasscheiben zur Straße haben, diese mit Gittern gesichert. Hier sehen wir dies das erste Mal. Der Grund sind die recht vielen herumlungernden Gruppen der Abos, im Hellen zwar nüchtern und harmlos, aber im Dunkeln?! Man sollte sich dann auch nicht mehr draußen aufhalten. Deshalb gehen wir, nachdem wir ein Internetlädchen gefunden haben, um an Harald und Christoph zu mailen ins Motelrestaurant. Vor uns stand gerade eine Flasche Wein auf dem Tisch als der Strom ausfiel. Die Kerzensuche dauerte ewig, es gab genau zwei im ganzen Hotel. Der Hotelmanager bot uns an, mit dem Taxi zu einem anderen Restaurant zum Essen zu fahren. Dann aber fanden sich die Köche in der Küche zurecht und meinten, sie könnten uns ein Gericht, roastet lamb with vegetables and potatoes, anbieten. Es sei fertig, müsste nur auf Gas erhitzt werden. Da wir mittags wegen des Autos nur muffins essen konnten, bestellten wir das Essen, zu dem auch noch eine prima Gemüsesuppe gehörte. Als noch weitere zwei Kerzen hergezaubert waren, kam eine holländische Familie mit zwei Söhnen 16 und 20 Jahre alt dazu. Sie waren auch Motelgäste auf einer vierwöchigen aussie highlight Tour. Raimund bot unsere Kerze an und, nachdem die Bedienung die Tische zusammengerückt hatte, teilten wir uns das Licht einer Kerze. Alle können gut Deutsch oder Englisch und so hatten wir wieder einen interessanten, geselligen Abend. Nach einer Stunde brannte auch wieder elektrisches Licht.
Do. 27. Juli 229 km
Tennant Creek – Barkley Homestead
Eldorado Motel in Tennant Creek. Frühstück kann für outback Australien durchgehen, aber das was wir uns im 4WD zurechtmachen schmeckt um ein Vielfaches besser. Draußen ist es kalt und stürmisch bei Sonnenschein. Da unsere Anoraks tief verstaut im Autokasten liegen, bleiben wir erst einmal im Motel am Schreibtisch fürs Tagebuch. Vorhin sahen wir im TV den Absturz der Concord bei Paris. Schrecklich.

Australische Impression
Das Wetter soll die nächsten Tage wieder besser werden, das bedeutet es ist schon morgens angenehm temperiert. Mittags ist es sowieso immer recht warm. Diese quasi ungewollte Übernachtung müssen wir erst einmal bezahlen und hoffen auf Rückerstattung bei Maui in Brisbane. Um 13:00Uhr standen wir bei Toyota auf der Matte und siehe da, der Wagen ist fertig und die Reise kann fortgesetzt werden.
Ein 6 km Abstecher brachte uns an die Pebbels. Ein unübersehbar riesiges Gebiet kleiner bis großer, runder, roter Felsen. Ein Megasteingarten. Ziel heute Barkley Homestead nach 229km. Abends Steak mit Bohnen, an der Bar Bier. Draußen ist es zu kalt, deshalb sitzen viele Gäste drinnen und das Personal ist überfordert.
Fr. 28. Juli 456 km
Barkley Homestead – Camoweal – Mount Isa
In der Nacht schätzungsweise nur 5-8°C. Wir mussten zusammenkriechen. Die Sonne geht wieder an einem wolkenlosen, stahlblauen Himmel auf. Als sich der kalte Wind legt, sind wir wieder in unserer warmen, herrlichen Wildnis. Hier im Zentrum von Australien ist halt Wüstenklima.
Mittags in Camoweal mussten wir die Uhr eine ½ Stunde vorstellen. Camoweal im Grasland. So weit man sehen kann, alles hohes braunes Gras. Immerhin ist hier Winter oder besser gesagt Trockenzeit. Zwei Petrolstationen, Info mit Museum, postoffice, Motel, CP bietet der Ort und wie gesagt Gras bis zu allen Horizonten. Nach Burger und Kaffee, weiter nach Mount Isa. Es waren heute 456 km. Jetzt hat es die Inneneinrichtung unseres Autos erwischt, die Kühlbox ist kaputt. Nach Test beim Spezialisten, lautet das Ergebnis, die Elektronik ist defekt. Nach telefonischer Rücksprache mit Maui Mr. Norman, Austauschgerät wird über 700 km von Cairns nach Karumba geliefert. Wir werden dort etwa am Dienstag eintreffen und geben ihm den örtlichen CP an. Genauer Treffpunkt muss dann noch vereinbart werden. Maui haben wir über die freecall number

erreicht. Ob das wohl hinhaut, der Typ mußte bestimmt erst in der Landkarte nachsehen, wo Karumba liegt, denn er fragte so seltsam, ob das noch in Queensland ist.
Sa. 29. Juli 12 km
Stadt Mount Isa
Touristinfo, fossicking, stöbern nach Gold und Saphiren ist am Wochenende nicht möglich. Na wir hätten ja auch sicher keine Goldader gefunden. Doch so ein paar nuggets hätten uns schon gereizt. Auf dem lookout, Aussichtspunkt der Stadt sind wir erstaunt, wie schön diese im großen Tal liegt. Der Reiseführer schreibt, sie sei von Schloten beherrscht. Ja, es gibt davon zwei und einer qualmt auch am Rand des Ortes. Ansonsten ist es überall sehr sauber und man sieht viel Grün zwischen den Häusern. Dies ist nur möglich, wenn die Bewohner immer fleißig bewässern. Also Mount Isa, Stadt im Grünen und kein Haus über zwei Etagen. In einer news agency, Zeitungsredaktion stehen Computer und wir frönen dem neuen Hobby, mailen an alle denn es macht Spaß. Etwas traurig ist nur, es kommt so wenig zurück. Es glaubt uns sicher keiner, dass uns die E-Mails aus der Heimat erreichen. Wir sind aber über fast alles informiert, denn wir lesen im Internet ab und zu den Kölner Stadtanzeiger.
So. 30.Juli 141 km
Mount Isa – Cloncurry
Sonntags ist weltweit tote Hose. Trotzdem finden wir einen hardware shop, und kaufen für Raimund eine Kunststoffeinziehdecke für 16AU$ gegen die Nachtkälte. Unser heutiges Ziel ist Cloncurry 141 km von Mt. Isa entfernt. Die Landschaft ist eintönig, meist flaches Grasland, nicht mal shrubs and brushes, Sträucher und Gebüsch. Das Wetter wird wieder wärmer. In Cloncurry früh zum CP, wir müssen waschen und trocknen. Wir finden einiges an grünen Steinchen, vermutlich Kupferverbindungen.
Mo. 31.Juli 387 km
Cloncurry - Normanton
Mittag am Burke and Wills roadhouse. Schlecht geführt, wir wollen hier nicht nächtigen. Vier roadtrains machen Pause, zwei davon vollbeladen mit Rindern. Fotostop an tausenden von Termitenhügeln. Normanton ein typisches Outbacknest. Straßen breiter als die Alleen in Paris mit Mittelparkstreifen. Die Läden sind nach unserer Vorstellung zum Gotterbarmen. Nur der butcher, Metzger versorgt uns wieder mal mit bestem, wirklich allerbestem Steak. CP sehr sauber mit frischem, grünen Gras und einem 25 m Schwimmbecken. In der Bar ein Bier als Schlaftrunk, die anderen Gäste sind unvergleichliche Typen, deren Kleidung gehört in den Müllpott, aber die Jungs kommen gerade von der Arbeit auf ein Bier.
Di. 1.August 76 km
Normanton – Karumba am Golf von Carpenteria
CP OK, wir werden vom Personal bis zu unserem Standplatz geführt. Ein Deutschstämmiger nahm seine geangelten Fische aus und wollte uns für den Abend beschlagnahmen. Er kam vor 40 Jahren aus Schlesien nach Australien und macht auf uns den Eindruck, als habe er dieses Land alleine erschlossen. Wir verdrücken uns bei nächst bester Gelegenheit. Der Kerl ist uns irgendwie unheimlich oder, na, vielleicht lästig. Den Platz neben uns hat ein anderer deutschstämmiger aus dem Ruhrpott belegt, jetzt in Perth, Maler und Anstreicher, seit kurzem pensioniert. Er hat Häuser, dickes Auto und Caravan, gab an mit Golfen, Segeln usw, war aber froh, unentwegt deutsch sprechen zu können, seine Frau eine Australierin konnte dem nur mühsam folgen.
Ich interveniere an der Rezeption wegen unserer Kühlbox. Die Dame telefoniert mit Maui, Mr. Norman und sagt, dass sie das bis etwa bis 15:00Uhr regelt. Gegen 15:30Uhr war die neue Kühlbox beim handyman, Handwerker in Karumba. Das Ding passt und kühlt. Wir können den defekten dort lassen, wir sind happy. Gut und schnell gelaufen.
Wir kommen noch rechtzeitig zum CP zur rivertour zum sunset mit Sekt und juice. Später beim dinner im Hotelrestaurant spielten am Tisch neben uns die Hausfrauen aus Karumba Bingo. Wir leisteten uns mal pasta with prawns, Nudeln mit Garnelen. So viele zu so einem kleinen Preis gab es noch nirgendwo.
Die Wände des Lokals sind dunkelblau, unmöglich und ungemütlich. Wir blieben beim Bier noch etwas länger sitzen und amüsierten uns über das Bingospiel. Unser Nachbar auf dem CP hatte sich schon Sorgen gemacht, wo wir bleiben, wollte er doch noch ausschweifend mit uns deutsch sprechen. Das ging dann auch bei sternklarem Himmel und mindestens 26°C bis 22:30Uhr.
Mi. 2. August 9 km
Karumba – Karumba Point
Heute nur kurze Fahrt zum zweiten Ortsteil Karumba Point. Wunderbarer Sandstrand aber großes Schild mit der Warnung vor den Salzwasserkrokodilen. Entlang des Strandes stehen dessen ungeachtet jede Menge Angler, noch mehr sind mit ihren Blechbooten mit Außenborder weit draußen. Die Angler haben offensichtlich keine Angst vor den gefährlichen Biestern, da wundert es uns nicht, dass jedes Jahr irgendwo am Strand öfter mal nur noch die Badeschlappen stehen und der dazugehörige Typ verschwunden ist. Wir mieten uns im hier einzigen aber sehr schönen mit vielen Palmen bestandenen CP ein. Wir haben Schatten, es ist sehr warm, aber es geht eine leichte Brise vom Meer aus.
Nach der Mittagsruhe machen wir eine Wanderung durch eine tieferliegende Brachpfanne. Der weiße Grund, von dem ich aus der Ferne dachte, es sei Salz, besteht aus Massen kleiner Muscheln. Bis hierher ging wohl vor sehr langer Zeit das Meer. Zwischen der weiten Brachpfanne und dem Meer liegen Häuser und der CP. Die Brachpfanne kann nur bei Sturmflut mit Wasser gefüllt werden oder im Sommer vom Regen. Zwischen den Muscheln wachsen dicke Algen oder eher Sukkulenten die einen roten Saft beinhalten. Am Rande der Pfanne wachsen viele


Sträucher und es flitzen Kängurus der kleinen Sorte durch die Büsche.
Nach diesem Gang durch die Mittagshitze ist cooloff, Abkühlung im pool angesagt. Wir sprechen mit Australiern und stellen fest, die kommen alle aus dem Süden des Landes, aus dem Winter, um hier zu angeln und relaxen. Wir sitzen am Nachmittag hinter unserem Auto im Schatten eines gelbblühenden Strauchs und planen die nächsten Tage. Schließlich ist auch die Batterie der Kamera geladen und wir begeben uns auf die Terrasse der Taverne, wo schon viele Gäste versammelt sind. Hier feiert man jeden Abend den Sonnenuntergang mit Sekt und Wein. Wir halten uns lieber an Bier aus der can, Dose.
Der sunset, Sonnenuntergang hat hier eine ergreifende Faszination. Auch dann noch, wenn die Sonne verschwunden ist und der Himmel in allen Farben gelb über rot bis blau richtig kräftig leuchtet. Dann vergeht das Farbspiel und ein Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens, wie wir es zu Hause nie sehen, wölbt sich wie eine Kuppel über uns. Wir essen in der Taverne, die allerdings ein völlig unromantisches Flair hat. Sie hat den Charme einer Bahnhofswartehalle. Dieser Eindruck wird durch das Ausrufen der Nummer, zu der das Essen fertig ist über den Lautsprecher noch verstärkt. Zufrieden und sicher auch etwas glücklich gehen wir in unsere Kiste zum Schlafen. Ein schöner Gammeltag in Karumba Point am Golf von Carpenteria im NO von Queensland!
Do. 3. August 476 km
Karumba Point – Normanton – Croydan - Georgetown
9:30Uhr Abfahrt, erster Halt in Croydan. In der Nähe des örtlichen Wassertanks Steinchen gesucht. Richtiges fossiking, nach Edelsteinen stöbern ist erst in 150 km Entfernung sinnvoll. Das war uns dann doch zu weit, um evtl. nichts zu finden. Den Platz in der Nähe des Wasserbehälters haben wir im Infocenter erfragt. Die Stelle war in der Nähe eines nicht mehr in Betrieb befindlichen Goldbergwerks. Wir sehen einen ziemlich giftig aussehenden See in 20 m Tiefe zwischen steilen Felsen. Wir finden einige farbige Steine. Wir wissen nicht woraus sie bestehen, aber als Souvenir sind sie sehr interessant.
Noch nicht ganz Mittag, deshalb weiter nach Georgetown 381 km auf einer Straße, die besser nicht sein kann. Mittag am Gilbert River, trocken, sandig, einsam, wieder mal Wildnis pur. Eine weite Wanderung durch das Flussbett zeigt uns viele, uns unbekannte Pflanzen. In der Ferne sehen wir eine Herde von dunklen Tieren. Es sind wohl die hiesigen Wildschweine, eine Mischung aus den europäischen Haus- und Wildschweinen.
Georgetown in Stichworten: ruhiger Platz, vielleicht 200 Einwohner, wieder mal Straßen um die 60 m breit. Die Bäckerei hat prima Teilchen, der butcher, Metzger, holt aus dem Kühlhaus ein Rinderfilet, oh je, er schneidet für uns zwei starke Steaks ab, wiegt sie nicht und sagt ganz trocken, five dollar please, fünf Dollar bitte. Wir sind von den Socken, in dem kleinen Ort dieser super butcher, diese super steaks und dann dieser super tolle Preis. Aber wir sind diesmal noch erstaunter, die Steaks in der Pfanne werden nicht kleiner und mehr als 3 Min je Seite wäre eine Schande für dieses sehr gute Fleisch.
Die Nachbarn auf dem CP sind drei Männer in undefinierbarem Alter, jeder hat ein Zelt für sich wegen der Gase, sagen sie. Im großen gußeisernen Topf schmurgelt ein original Australien Tacker. Eine Lammkeule mit viel Fett, viel Zwiebeln, Knoblauch und für uns nicht zuzuordnenden Wurzeln. Die Jungs wollten uns das schon erklären, dafür ist aber unser Englisch nicht speziell genug. Der Topf, oh Gott, nur gerade da ohne Rost, wo der Braten gart. Guten Appetit!
Fr. 4. August 167 km
Georgetown – Undara
Abzweig 10 km gravel nach Tallaroo Hot Springs, die einzigen Sinterterrassen in Australien, kleines Gebiet mitten in einer cattle ranch, Rinderfarm. Das Wasser ist 70°C heiß, läuft durch ein flaches Becken, kühlt etwas ab und füllt den pool, guter Durchsatz, keine Chemie, hat aber auch 9AU$ Eintritt gekostet. Wir baden lange.
Am CP des outback Kaffs Surprise holen wir noch Infos ein und fahren weiter nach Undara Lodge. Campsite 11AU$, Führung durch die Lava Tubes 33AU$ p.P. Die Stellplätze sind im Wald verteilt aber miserabel numeriert. Wir finden unseren Platz erst nach der dritten Runde. Die Lava Tubes sind Tunnel, die vor Millionen Jahren von durchfließender Lava gebildet wurden. Wir werden einige der Höhlen besuchen. Besonders interessant sind die Einbrüche zwischen den Höhlen, denn hier hat sich eine ganz andere Flora und Fauna entwickelt als im umliegenden Flachland. Die ganze Strecke der Lava Tubes ist 160 km lang. Die Lodge besteht aus gebrauchten Eisenbahnwagen, die recht malerisch im Wald aufgestellt sind, als Küche, Restaurant und Gästezimmer, wobei diese recht komfortabel sind in Ausstattung aber auch im Preis. Auch eine Zeltstadt gibt es, aber auf dem riesigen Gelände leider nur zwei Duschhäuser. Wir verzichten wegen des weiten Weges und der jetzt einsetzenden Kälte auf das Duschen und in der Nacht wird im Wald gepinkelt. Raimund ärgert sich heute über alles. Auslöser ist die Erkenntnis, dass die Lodge sich den Anschein gibt, Nationalpark zu sein, aber privat betrieben wird und lediglich im NP liegt. Der Privatier zockt also hier schamlos ab. 21:00Uhr in die Koje, hoffentlich ist die Welt morgen wieder in Ordnung und wärmer.
Sa. 5. August 101 km
Undara – Mount Garnet
Heute Morgen in Undara NP die Führung durch die Lavahöhlen mitgemacht. War sehr beeindruckend. Danach noch eine weite Wanderung durch die verschiedensten Felsformationen und den lichten Mischwald. Die schon viele Millionen Jahre alte Lava an der Oberfläche ist glatt und rund geschliffen aber trotzdem griffig. Man kann prima darauf herum klettern. Dies bietet uns immer wieder neue Ausblicke über die weite Waldlandschaft dieser Gegend. Diese Felsen hier sind weit und breit die einzige Erhebung. Die Wege zwischen den Felsen und Steinen bieten sehr viele interessante Pflanzen und Steinformationen, wie im Märchenwald. Ein Wallaby mit einem Jungen im Beutel konnten wir eine ganze Zeit lang beobachten.
Nach dem lunch ca. 13:30Uhr Abfahrt Richtung Mount Garnett. Der kleine Ort hat sich um das roadhouse gebildet und dieses hat einen CP, am trockenen Flusslauf gelegen und mit toller Wiese. Es kommt noch ein zweiter Caravan, aber das ist auch alles für heute. Wir haben Zeit zum sonnen. Ich wasche mir die Haare, die Sonne ist mein Föhn. Ein Rundgang durch das Dorf wegen der Bewegung muss noch sein aber es wird schon dunkel und auch kühl. Wir gehen zufrieden mit der Welt und der Ruhe eines Kaffs in der Weite Australiens früh ins Bett.
So. 6. August 102 km
Mount Garnet – Ravenshoe – Millstream Falls – Millaa Millaa
Die kleine Stadt Ravenshoe liegt auf 1000 m Höhe der Dividing Range, dem Gebirgszug, der von Nord nach Süd die Wasserscheide ist. Es war bei unserer Ankunft erst Mittag und siehe da, ein großer Supermarkt hatte trotz Sonntag geöffnet und wir deckten uns mal wieder mit dem Notwendigen ein. Nun ging es östlich abwärts ins Atherton Tableland. Die Veränderung der Landschaft war verblüffend. Keine offenen Eukalyptuswälder und braunes Gras mehr sondern plötzlich tiefgrüne Hügellandschaft mit Milchkühen wie im Allgäu. Von dem hochgelegenen lookout, der in jedem Reiseführer steht, konnten wir nach 30 Tagen silbergrün und rot eine neue Dimension von Australien bewundern. So etwas von saftigem Grün anschauen zu dürfen mit dem Gedanken, auch das ist Australien, bedeutet für uns eine der ganz wunderbaren Erfahrungen dieser Reise.
Verwunderung hin oder her, es ging weiter mit den Schönheiten des Landes. 2 km gravelroad-Abzweig brachte uns zu den Millstream Falls, einem breiten Wasserfall der über eine Wand von fünfeckigem Basalt in die Tiefe stürzt. Unser Ziel war der kleine Ort Millaa Millaa denn dieser hat einen CP. Da es noch früher Nachmittag war, fuhren wir noch einen loop, Runde von 10 km und konnten hier an dieser Wasserfallroute noch drei weitere Wasserfälle besuchen. Der Manager vom CP hat eine laute Stimme und läd uns abends zu einer Partie Geschicklichkeitsspiele ein. Es machte ihm viel Spaß uns an seinen verbogenen Nägeln und Hufeisen herumfummeln zu sehen. Er hat aber auch einen Computer mit Internetzugang und wir ließen mal wieder eine E-Mail an unsere Söhne zu Hause los.
Mo. 7. August 116 km
Millaa Millaa – Lake Eacham
Unsere nächsten Haltepunkte sind trotz Regen die Crater- und Dinner Falls. Im Ort Milanda wurden Karten an Ursula und andere Freunde geschrieben, in Atherton haben wir ein Roseta erstanden, das ist ein Schmuckanhänger aus Calcedon. Dann haben wir Lake Eachem erreicht, unser heutiges Tagesziel. Bei einem Gang unter den Schirmen vom CP, dem schmutzigsten bis jetzt, über Privatgelände bellt ein Hund und eine Frau erscheint aus dem abgelegenen Haus, eine Holländerin. Diese ist seit 30 Jahren in Australien, und hat sich hier, etwa 500 m von einer nicht befahrenen Straße in den Wald zurückgezogen. Hier im Atherton Tableland muss ich wirklich Wald sagen denn die Bäume stehen so dicht wie zu Hause. Am Haus endete dann auch der Weg und uns blieb nach einem recht langen small talk nur der Rückweg zum CP. Leider standen wir mal wieder unter einem Baum, wodurch die dicken Regentropfen die ganze Nacht auf unser Autodach hämmerten. Übrigens der Typ vom CP war im Schwarzwald zu Hause aber auch schon 30 Jahre in Australien.
Di. 8. August 135 km
Lake Eacham – Cairns
Wir fahren zum Lake Barrine und erinnern uns. Vor 10 Jahren waren wir auch schon hier. Dieser See ist ein beliebtes Ausflugsziel, mit zwei Ausflugsschiffen, sehr schönem Restaurant und giftshop. Am Rundweg um den See herum gibt es noch einige der über 1000jährigen Kauribäume, 2.7 m Durchmesser und 60 m hoch und auch eine abwechslungsreiche, sehr tropische Regenwaldvegetation. Weiter geht's nach Gordonvale, einer recht schmuddeligen Stadt. Es riecht stark nach Verarbeitung von Zuckerrohr. Weiterfahrt nach Cairns. Es regnet in Strömen. Raimund hat die Faxen dicke. Ich denke mit Schrecken an die Nacht auf irgendeinem CP, das würde bedeuten nachts schon wieder Pipi machen im Regen.
Wir fahren ein Flag Motel an, 35AU$ p.P. Sehr gemütlich, sehr schön. Raimund nimmt ein Bad und kommt sich vor wie Crocodile Dundee in New York. Am Abend im Hotel Restaurant feiern wir bei Bier und T-Bone Steak schon mal unsere Kontinentüberquerung. Wir haben zwar den Pazifischen Ozean noch nicht gesehen, aber Cairns liegt daran.
Mi. 9. August
Stadt Cairns
Fahrt vom Motel Rainbow Southside in die Stadt. Dann erstmal an den Pazifischen Ozean, womit wir nun nach 5631 km den ganzen Kontinent durchquert haben. Ich erwähne dies nicht wegen der gewaltigen Strecke als besondere Leistung sondern aus Freude über dieses Gelingen in Gesundheit und mit so wenigen Pannen. Immerhin haben wir im Mittel 156 km pro Tag auf den gut ausgebauten Straßen in Australien zurückgelegt. Ich sage das nicht ohne Genugtuung, denn unser 4WD hat zu allen Straßen gepaßt, wir hoffen das bleibt auch weiter so.
Nach kurzem Stadtrundgang und einem Besuch in der mall, Einkaufzentrum entschließen wir uns zu einer 13 km Fahrt nach Norden zum Yorkeys Knob, einem herrlichen Strand feinsandig, sauber und mit kühlem, klarem Wasser. Die Sonne ist heute Morgen wieder in der gewohnten Weise, warm und strahlend aufgegangen. Unsere shorties schützen uns vor der Sonne, halten uns im Wasser auch noch etwas warm. Es ist wunderbar. Wir haben viel Zeit und genießen das Strandleben. Den Strand müssen wir hier sogar mit einigen Leuten teilen. Immerhin trifft man hier alle 50 m einen weiteren Badegast.
Do. 10. August
Stadt Cairns
Wir haben nochmals wie vor 10 Jahren eine reeftour, schnorcheln im Great Barier Reef gebucht. Das Wetter spielt nicht so recht mit. Es ist windig und die See ist unruhig. Die Schnorchelei war enttäuschend. Die Stelle, an der wir das Schiff verließen, war schlecht. Hier sind die Korallen fast vollständig abgestorben. Wir buchen diese Wiederholung eines highlights ab auf: Wiederholungen sind immer dann enttäuschend, wenn man eine Sache in der schönsten Erinnerung hat.
Fr. 11. August 143 km
Cairns – Innisfail –- Mission Beach
Auf dem Big4 CP in Mission Beach habe ich sofort zwei Maschinen Wäsche eingeworfen. Kochen: Schweinefilet, Rohkost, gewürzter Reis, Rotwein, Dessert Netzmelone und Kaffee. Wir können wieder draußen essen, besser als in jedem Restaurant. Während die Wäsche auf der Leine trocknet machen wir eine lange Strandwanderung. Auf dem Platz stehen wir in lichtem Grün unter hohen Bäumen, prima hier.
Sa. 12. August 245 km
Mission Beach – Townsville
Am Morgen gehen wir alles gemütlich an und krosen, kramen alles an den richtigen Platz. Plötzlich tritt aus dem Wald ein mannshoher Kasuari mit rotem Häubchen. Es wurde schon auf der Fahrt hier hin an den Straßen gewarnt, dass diese Riesenvögel auftauchen können. Alles rennt zu den Film- und Fotoapparaten. Ich glaube, Raimund war sehr schnell und wir hoffen auf eine schöne Filmsequenz. Je mehr sich Raimund dem Vogel näherte, um so frecher trat dieser auf. Der Grund zeigte sich sehr schnell. Es war eine Mutter mit zwei Küken. Da war also nur vorsichtiger Rückzug angesagt. Später lesen wir, dass die Vögel ziemlich unangenehm werden können.
Wir knacken eine Kokosnuss die wir gestern am Strand gefunden haben und teilen diese mit unseren Nachbarn, einer Familie aus Middelburg in Holland. Nach langer Unterhaltung über das Wohin und Woher sind wir on the road again ab 10:30Uhr. Überall begleitet uns jetzt Zuckerrohr, rechts bis an die Berge und links bis ans Meer oder die swamps, die flachen Mangrovenwälder. Die Felder sind alle mit einer Schmalspurbahn zur Zuckerfabrik verbunden. Das sind insgesamt mehr Gleiskilometer als hier die öffentliche Eisenbahn hat.
In Townsville finden wir den CP nahe der Strandpromenade. Er ist stark belegt, vielleicht weil hier die Weltmeisterschaften im Paddeln mit dem Auslegerboot stattfinden. Wir markieren unseren Standplatz und fahren Stadt gucken. Die lange Straße The Strand bietet wunderschöne Ausblicke auf das Meer, über goldfarbigen Strand, vielfältige Blumen- und Baumanlagen und hübsche Häuser aus der Gründerzeit. Wir schleichen uns dann auf sehr schmaler Straße über viele Serpentinen auf den Castle Hill, einem fast 200 m hoher Granitfelsen mitten in der Stadt. Der Ausblick ist atemberaubend. Die Stadt liegt am Meer und dem Ross River. Sie ist für etwas über 100.000 Einwohner sehr groß in der Fläche. Sie hat umfangreiche Hafenanlagen.
Wir bringen abends das Auto zurück auf unseren Standplatz und spazieren unter bester städtischer Beleuchtung durch die Anlagen am Strand. Wir kommen an einen mit Fackeln beleuchteten Garten mit vielen weißen Tischen und Stühlen. Kein Schild weit und breit, für hier etwas ungewöhnlich, trotzdem kombinieren wir, Restaurant. Es ist das Seegull Resort with poolbar. Wir sitzen bei lindem Lüftchen im Garten. Nach dem langen Rundgang und dem guten Essen von Raimund heute mittag, gelüstet es uns nach einem Bier. In diesem zivilisierten Ambiente genießen wir das erste Bier in Australien aus dem Fass, hm zumindest aus dem Zapfhahn. Na, sind wir es? Etwa glücklich, zumindest hingerissen von der lauen Luft vom Meer her, der leisen Musik, den Menschen, die wir nicht kennen, die uns aber freundlich zunicken und dem romantischen Gartenlokal, es ist einfach schön! Wir dehnen dies nicht aus, der Rückweg findet uns schwelgend in der Schönheit Australiens und seiner Menschen aber auch seiner feinen europäischen Art.
So. 13. August 392 km
Townsville – Hughenden
Wir fahren um 8:00Uhr in Townsville nochmals entlang der Straße The Strand und stellen fest, dass hier ein besonderes event angesagt ist. Ganz schmale Boote in verschiedenen Längen, alle mit Ausleger sind auf dem Wasser der Bucht oder stehen noch im Sand. Wir lesen, Weltmeisterschaft der Auslegerboote in den verschiedensten Klassen vom Einer bis zum Achter. Alle Nationen rund um den Pazifik beteiligen sich. Auch eine große Mannschaft aus Rarotonga. Darüber hinaus sind Teams aus Samoa, New Zeeland, Californien und vielen anderen Ländern dabei. Es gab viel zu sehen. Neue Gebäude und Freizeiteinrichtungen. Wir staunen. Alles ist neu, der rockpool, Felsenbad alle 100 m ein Kiosk mit Barbecueplätzen drum herum, VA-Stahl in Mengen, wie geht das? Des Rätsels Lösung erzählt uns stolz ein Australier beim Braten seiner Würstchen. Vor zwei Jahren gab es hier einen verheerenden Wirbelsturm und da hat man mit Bundesmitteln die Bucht sturmfest gemacht, nicht mit Kleckern sondern mit Klotzen. Wir konnten uns nur schwer losreißen, besonders da es noch einen sehr schönen alten Park am Jachthafen gab. Eine tolle Stadt. Hier könnten wir leben.
Nächster Halt in Charters Tower, früher Goldgräberstadt, heute etwas Industrie und Tourismus. Wir staunten nicht wenig über diese feine Kleinstadt mit vielen restaurierten Fassaden aus der Gründerzeit und der Ära des Goldrauschs. Trotz Sonntag haben viele Geschäfte geöffnet. Cappuccino und Berliner, den man hier Donat nennt, hinter historischer Fassade zu bekommen, hätten wir hier nicht vermutet. Immerhin sind wir schon wieder 100 km nach Westen ins outback gefahren. Noch mal 200 km nach Hughenden und da ging das Staunen weiter. Sauberer Ort an der Bahnlinie und wir waren überrascht auf so ein outback Nulldorf zu stoßen. Breite Straßen, Motels, 2 CP, Geschäfte usw. Der CP ist wenig belegt, der pool hat sechs 25 m Bahnen und lädt zum Bade. Es macht viel Spaß, es ist ja warm.

Stockmans Hall of Fame, „Ruhmeshalle der Bauernburchen“
Mo. 14. August 406 km
Hughenden – Winton – Longreach
Winton, das typische outback Dorf, aber hier in der Nähe gibt es Opalminen, in denen schwarze Opale gefunden werden. Ein örtlicher Schleifer bietet einige Schmuckstücke an und wir werden fündig zum erschwinglichen Preis. Weiter durch endloses Grasland nach Longreach. Die Fahrt war etwas anstrengend über die einspurige Straße. Wir lassen auf dem CP mal die Seele baumeln und die Beine.
Di. 15. August 262 km
Longreach – Barcaldine – Alpha
In Longreach besuchten wir die Stockmans Hall of Fame. Ich übersetze mal frei, also, die Ruhmeshalle der Bauernjungen. Eine riesige Museumshalle mit Massen von alten und neuen Fotos aus der Geschichte dieses Graslandes, besonders aus der Zeit der Pioniere und ersten Besiedelung. Gut gemacht, die Halle wurde offensichtlich vom Bund gesponsert, damit hier überhaupt jemand hinfährt. Wir haben dann Barcaldine die Ehre gegeben und auf dem Parkplatz zu Mittag gekocht.
Mi. 16. August 245 km
Alpha – Emerald – Springsure
Wie wollten heute eigentlich nur bis Emerald, aber die Stadt ist groß und sehr geschäftig. In der Nähe hätten wir nach Saphiren suchen können, wir entscheiden, die sind uns zu blass. Die Opale von Winton sind schöner und so fahren wir weiter nach Springsure. Bei unserem Toyota ist ein Ölwechsel fällig. Wir müssen die 130 AU$ vorlegen, und hoffen, den Beteag in Brisbane erstattet zu bekommen. Wir haben uns für morgen im Carnavon NP angemeldet. Dies war notwendig, da dieser Park sehr einsam liegt und sehr beliebt ist. Heute auch wieder eine E-Mail abgesetzt, auch an Swetlana in Mexiko und an Sabine und Hartmut.
Do. 17. August 175 km
Springsure – Rolleston – Carnavon Gorge
Wieder hauptsächlich Grasland. Wir sehen sehr viele Rinder und immer wieder durchfährt die Straße die natürlichen Einschnitte kleiner Bergketten. Dann noch 20 km gravel und wir sind im Carnavon NP. Beim headquarter Hauptbüro der Carnavon Gorge haben wir zwei Nächte auf dem Wildernis CP gebucht. Nur kalte Duschen und einfache aber sehr saubere Plumsklos, die so geschickt gebaut sind, dass sie nicht stinken. Um 11:00Uhr beginnen wir die erste Wanderung auf einen bluff. Das ist ein aus der Ebene herausragender Felsklotz. Der Weg geht ständig bergauf, auch über Leitern und steile Treppen auf die Klippe. Weiter Blick auf das gegenüberliegende Sandsteingebirge in weiß und rot. Im tiefen Tal und weit in die Ebenen hinaus alles Busch. Wir suchen direkt unter uns den Stellplatz unseres Autos und ich bin erstaunt wie hoch wir gestiegen sind. Die Sonne steht gerade richtig und die Aussicht ist überwältigend. Nach vier Stunden waren wir wieder auf dem CP. Ich bin stolz diese Tour geschafft zu haben. Gleich nach Sonnenuntergang ist es plötzlich saukalt. Wir sind auf 900 m Höhe in einer Schlucht mit vielen Palmen. Wir wussten, dass die Nächte hier kalt sind und zogen uns deshalb zum Schlafen Wollsocken, Unterwäsche, Schlafanzug und Sportanzug an. Nur das Pinkeln in der Nacht mit Gang zum Klohaus ist ätzend. Die anderen Camper machen große Campfeuer, verbrennen sich vorne die Jacken und Hosen und sind hinten trotzdem kalt. Das Holz zu den Feuern darf nicht im Park gesammelt werden. Also haben die Leute alles Brennmaterial schon vorher aufgeladen. Es sind später nur noch 5°C. Wir sitzen bis 20:30Uhr im Wagen, schreiben und lösen Kreuzworträtsel. Dann dringt die Kälte auch zu uns rein und wir gehen schlafen.
Fr. 18. August 254 km
Carnavon Gorge – Maura
Als wir am Morgen losgehen, es ist schon 9:00Uhr, haben wir noch immer kalte Füße und Hände. Die Sonne scheint erst spät in die Schlucht, vom schnellen Ausschreiten wird uns bald warm. Der lichte Wald mit vielen Palmen und hohen Eukalyptus verschiedenster Arten ist eine Augenweide. Man möchte dauernd fotografieren. Wir überqueren achtmal den Bach. Es sind immer genügend dicke, flache Steine zum Durchqueren ausgelegt. Ziel ist Moos Garden, ein Schluchtkessel in größerer Höhe im Sandstein mit kleinem See und Wasserfall, viel Moos und Farnen, fast zu dunkel zum Filmen. Der Weg dort hin ist schmal und gewunden mit immer neuen Ausblicken und wieder mal sehr vielen kleineren interessanten Pflanzen und Büschen. Man müsste Botaniker sein. Oben treffen wir ein Paar gebürtige Holländer aus Adelaide und reden über die Schönheiten des NP mit den herrlichen Wegen und Ausblicken. Auf dem Rückweg treffen wir noch einmal Holländer mit schwerem Gepäck. Wir unterhalten uns und erfahren, dass sie zum Ende des NP wollen. Sie übernachten im Zelt und wollen Sonntag zurück. Bei dem Gedanken an Zelt und noch größere Höhe wird uns wieder kalt. Die verlassenen Zelte und Campervans auf dem CP zeigen uns, dass doch viele auf Wanderschaft sind. Wir fürchten uns vor der Kälte der nächsten Nacht. Da mir von den vielen Stufen und Geröllwegen mein Fahrgestell weh tut, fahren wir los. On the road again. Um 17:00Uhr sind wir auf dem CP von Maura. Hier ist es erheblich wärmer und in der Pookie Bar schmeckt uns das australische XXXX sprich four X, das meistgetrunkene Bier ganz gut.
Sa. 19. August 80 km
Maura – Biloela
Wir sind gestern hier in Maura angekommen bei top warmem Wetter, CP alles ok und fast leer. Bei uns wird alles an Mensch, Wäsche und Wagen wieder gerichtet, Raimund überraschte mich sogar mit einer Rasur, was ihm garnicht gefällt weil er nass rasieren muß. Gemächlich weiter nach Biloela. Im Reiseführer wird das Wahrzeichen der Stadt, ein Silo angepriesen. Sieht so aus, ist aber keines, sondern nur eine Werbeattrappe aus Zeltplanen, die von einer agriculture show aus Brisbane stammt. Da Biloela sonst nichts zu bieten hat, macht man dieses im Rotary Park zum Wahrzeichen der Stadt. In der library Bücherei stehen eine Menge Computer aber alle nicht betriebsbereit, wir finden im Ort ein privates Internetcafe und jagen eine E-Mail an die Jungs nach Hause. Auf dem sehr ansprechenden CP mit vielen Blumen und Palmen treffen wir den jungen Radfahrer, der gestern neben uns im Zelt geschlafen hat.
Von Maura bis Biloela sind nur 80 km. Wir kommen ins Gespräch. Der junge Mann ist aus Raleigh in North Carolina USA zuhause. Er radelt von Cairns nach Brisbane. Das mutet uns an wie Selbstaufgabe, da zwischen den Orten oft 200 und mehr Kilometer liegen. Er hat an seinem Rad etliche gerissene Speichen und jetzt muss er auf die Zusendung von neuen warten. Ist hier in Australien nicht so schlimm. Es dauert maximal 1 ½ Tage bis Ersatz eintrifft. In Brisbane trifft er dann seine Freundin um mit ihr in Thailand eine längere hiking tour, Rucksacktour zu machen.
So. 20. August 247 km
Biloela – Town of 1770
1770 ist hier der Ortsname, wo 1770 James Cook zum erstenmal australischen Boden an der Ostküste betreten hat. Komplett heißt der Ort ja auch Town of 1770, aber das sagt hier niemand. Mittags waren wir schon in Agnes Water, aber der CP gefiel uns nicht und so sind wir auf der Halbinsel in 1770 angekommen und haben einen Platz direkt am Strand. Ich liege im Sand und sonne mich. Raimund pennt auf seiner Liege im Wagen. In das Wasser wollen wir nicht, es sind zu viele tote Quallen am Strand. Nachmittags ist eine Strandwanderung bis zum Ende der Halbinsel angesagt. Erst Sand, dann Steine und Felsen, die Böschung rauf und wir finden den Wanderweg zum Denkmal für James Cook 1770 und den Leuchtturm. Am Ende ist eine Aussichtsplattform mit Bank angelegt. Wir lassen es uns gut gehen und genießen die untergehende Sonne. Wir sind dankbar, dass das Wetter wieder richtig warm ist, über Tag immer über 20°C. Uns gefällt die Temperatur kurz unter 30°C besser. Der Nachthimmel zeigte sich heute mal wieder von seiner allerschönsten Seite, klar und sternenhell um das Kreuz des Südens. Wir wollen morgen auch noch hierbleiben.
Mo. 21. August
Town of 1770
8:00Uhr, wir sitzen in der Sonne nahe am Meer. Es ist steigendes Wasser. Die weißen Schiffe sind schon unterwegs. Raimund schreibt an der E-Mail an die Fa. Lux, damit diese uns unterstützt, wegen der vertanen Zeit durch das defekte Auto für sieben Tage die Miete zurück zu bekommen. Man muss auch hier mehr fordern, als einem vielleicht zusteht um ohne Verlust aus der Sache rauszukommen. Hier zeigt sich, das Probleme per E-Mail beim richtigen Empfänger schnell und unkompliziert angezeigt werden können. E-Mail nach Deutschland an Fa. Lux. Die knallt sie weiter nach Neuseeland zur Geschäftsleitung von Maui.
Vom Parkplatz in Agnes Water machen wir über zwei Stunden eine Strandwanderung über unendlichen Sand aber in voller Montur, mit Wanderschuhen und langen Hosen und Hemden. Das ist zwar sehr warm, schützt uns aber ungemein vor Sonnenbrand. Zurück ziehen wir uns im Auto die shorties an und kämpfen eine ganze Stunde mit den Wellen. Zwischen Agnes Water und 1770 entdecken wir auf halbem Weg einen Wald CP mit vielen hohen Bäumen und werden dort die nächste Nacht bleiben. Nach einem Mittagsschläfchen geht es durch den Eisenholzwald, ca ½ Stunde und zurück zum Strand. Wir sitzen im Schatten auf einem Baumstamm und bewundern die weiß schäumenden, anrollenden Wellen. Wir sind mit uns und der Welt zufrieden oder sagt man da im Einklang? Auf dem Weg zurück schleppen wir einiges Holz hinter uns her, denn es gibt zu fast jedem Stellplatz eine gemauerte Feuerstelle. Die hohen Bäume behindern die Sicht auf den Sternenhimmel, dann wollen wir auch mal ein Campfeuer haben. Nachdem die Sonne rotglühend untergegangen ist, sehen wir vier Feuer aufflackern. Auch wir zündeln mit unserem mitgeschleppten Holz. Nicht weil wir etwas darin garen wollten, obwohl ein paar Kartoffel jetzt nicht schlecht wären oder weil wir uns wärmen müssten, nein einfach wegen der Romantik. Die wenigen Campgäste sind ein gutes Stück entfernt. Wir haben zwei Stunden Romantik pur, vergleichen unser Feuer mit den anderen und stellen fest, die Germanen verstehen zu zündeln. Unsere Flammen waren immer die höchsten, selbst das Feuer der Bajuwaren, Leute aus Bayern, musste mehrfach neu entfacht werden.
Di. 22. August 291 km
Town of 1770 – Harvey Bay
Pause in Bundaberg, eine riesige Stadt mit jeder Menge Verkehr. Wir waren nur in der Info um den Tidenkalender zu besorgen. In Rivers Head der Anlegestelle für die Fähre nach Fraser Island haben wir die Fahrscheine und das permit, Erlaubnis, gekauft. Hier an der Anlegestelle gibt es keinen shop und keinen CP. Darum fuhren wir 20 km nach Harvey Bay zum Einkaufen und Übernachten. Die E-Mail an Lux abgesetzt. Wir fahren die unendlich lange esplanade, Promenade in Harvey Bay am Meer entlang und finden vor völliger Dunkelheit einen kleinen Stadt CP. In einer Bar an der Strandpromenade nehmen wir noch ein Bier und einen Whisky als Schlaftrunk und schnarchen wie die Bären.
Mi. 23. August 38 km
Harvey Bay – Rivers Head – Fähre nach Fraser Island – Lake McKenzie
Wir sind rechtzeitig in Rivers Head an der Fähre. Um 10:00Uhr legt diese ab und wir sind 20 Min später auf der größten Sanddüne der Welt. Es geht nur 9 km langsam im Konvoi. Die Wege sind vom Sand stark zerfurscht. Hoffentlich bleibt keiner hängen bis zur Central Station. Ein sehr schöner Platz in der Nähe des headquarters des NP. Nur wenige Zelte und motorhomes. Wir fragen uns, wo sind die Leute alle geblieben? Die Antwort ist wohl klar, viele überqueren die Insel zum Osten hin. Da düsen sie über den Strand oder fischen einen Tag und sausen dann zum Süden auf die Fähre.
Wir entscheiden, weiter zum Lake McKenzie zu fahren um dort zu übernachten. Für diese 14 km brauchen wir eine Stunde. Der Weg hat tiefe Fahrspuren, manchmal auch weiche Sandlöcher, viele vorstehende Wurzeln. Sind diese einseitig, was meistens der Fall ist, schwankt unser Schneckenhaus, sprich Motorvan, sehr bedenklich, ich glaube, ich mache Raimund mit meinen Ausrufen ziemlich nervös. Immerhin darf man ja Angst haben, ob die hohe Kiste nicht doch mal umfällt. Dann wieder steil runter und rauf, wobei sich rauf immer wieder die Frage stellt, gräbt sich der schwere Wagen in den Sand ein oder bleibt das Glück uns treu. Seltsamerweise haben wir den Eindruck, dass entgegenkommende Fahrzeuge immer dann erscheinen, wenn auch Platz für eine Vorbeifahrt ist. Auf beiden Seiten dichter Urwald, den sowohl die hochstehende und im besonderen Maße spätnachmittags die schrägstehende Sonne verzaubert. Dann Lake McKenzie, märchenhaft! Wir staunen nur so über dieses Bild der Vollkommenheit in der Natur. Türkisblaues Wasser, strahlend weißer Sand, schwarze, weiße und aufgefächerte helle Baumstämme und das silbergrüne Blattwerk vor diesem tiefblauen Himmel. Wir sind regelrecht beglückt. Es sind wenige Leute da, nur einige sind im Wasser. Das Wasser ist uns zu kalt und jetzt noch die shorties bemühen, dazu sind wir zu faul.
Der Abend mit seiner Dunkelheit kommt auch hier schnell und pünktlich um 18:00Uhr. Unser großzügiger Stellplatz hat einen Balkenzaun und eine Feuerstelle. Ein großer Holzhaufen ist in der Nähe und wir machen wie alle anderen auch ein Campfeuer. Dann donnert und blitzt es zum erstenmal und es beginnt auch zu regnen, just zu dem Zeitpunkt als Raimund draußen die Steaks in der Pfanne hat. Wir verziehen uns ins Gehäuse. Der kleine Schauer hat unser Feuer nicht gelöscht aber jetzt klebt der mit schwarzer Holzasche durchsetzte Sand dick an den Schuhen. Nebenan kampieren sechs junge Leute mit viel Hallo und haben

Was wächst da? Wer weis es? Klein aber fein, wunderbar.
eine Menge Spaß. Am nächsten Morgen sehen wir, dass die sechs nicht übereinander in den zwei kleinen Zelten sondern drei im Freien geschlafen haben.
Do. 24. August 44 km
Lake McKenzienach – Central Station
Über Lake Wabby zur Ostseite der Insel. Der See ist der tiefste der Insel, an drei Seiten von dichtem Wald umsäumt. An der vierten Seite grenzt eine hohe Düne an den See. Diese wird vom Wind langsam aber stetig in den See geweht und verkleinert ihn allmählich. Das Wasser ist schwarz die Ufer recht steil, etwas unheimlich.
Wir fahren zur Ostseite der Insel. Da jetzt Ebbe ist schließen wir uns dem allgemeinen Vergnügen an über den Strand zu düsen. Der Strand gilt hier als Hauptstraße und als Landeplatz für kleine Flugzeuge, die Gäste und Versorgungsgüter bringen. Keine Angst, es herrscht keine drangvolle Enge. Bei einer Strandlänge von 125 km, bei Ebbe 50 bis 100 m Breite, sieht man alle 10 Min höchstens mal ein Auto oder zweimal am Tag ein Flugzeug. Es ist doch hier sehr einsam. Die ganze Insel ist heute Nationalpark, nur die kleinen Orte nicht. Wir fahren über den Strand nach Süden bis Eurang, ein zivilisatorisches Wunder im Sand. Drei weiße Hotels, asphaltierte Straßen, Plätze und pools, Blumen, Palmen, Restaurant und Cafe, store und Tankstelle. Dabei ist dieses township kleine Siedlung nur bei Ebbe mit Flugzeug oder mit 4WD über den Strand oder 60 km über die Sandwege im Busch erreichbar. Cappuccino und Berliner, sowie eine Karte an unsere Freunde in Adelaide ließen uns eine gute Siesta machen.
Nach einem Rundgang durch alle Straßen tauchen wir wieder ein in Sand und Busch, ab zur Central Station. Wir wandern eine Stunde zu Lake Basin mit rundum feinem Sandstrand und vielen fremdartigen Büschen und Bäumen. Hier treffen wir zwei junge Leute, sie studieren in Bonn, sind schwer bepackt und wollen zum Lake McKencie wandern, zwei Stunden dabei geht es schon auf 16:00Uhr zu. Die sind nicht gut vorbereitet, wenig Essen dabei, keine Vorstellung vom Weg, der zwar leicht ist allerdings nicht bei Dunkelheit. Wir müssen eindringlich zum Aufbruch mahnen. Da die junge Frau mit den Füßen im Wasser war, läuft sie auch noch barfuß los. Wir machen uns etwas Sorgen, aber wir haben ja auch noch den Rückweg vor uns.
Ein ganz, ganz klarer Bach begleitet uns ein Stück im dichten Regenwald. Wieso gibt es hier mitten in der Insel einen Bach, der fließt und Süsswasser führt? An der Central Station steht der Wagen etwas erhöht, eine breite Treppe führt auf eine große Wiese, auf der einige Zelte stehen und die ersten campfire flackern. Wir machen heute keines, der Überblick über diese idyllische Szenerie ist einmalig.
Fr. 25. August 29 km
Central Station – Dilli Village
Mit dem Hellwerden geht es raus, es ist etwas Nebel aufgezogen und dämpft die Stimmung. Was ist mit dem Wetter? Na ja, erst mal durch die nasse Wiese zu den sanitären Anlagen im Busch und als wir erfrischt zurückkommen, wird es heller. Die Sonne kämpft und sie hat noch immer gesiegt. South Lakes Drive über Lake Birrabeen und Lake Boomanjin nach Dilli Village. Am Lake Birrabeen wandern wir zwei Stunden über den weißen Sand und können uns nicht satt sehen am Schilf-, Moos- und Baumbewuchs. Die Paperbark Eukalypten stehen wie Geister am Ufer oder besser gesagt wie stille Wächter mit vielen Kleidern. Wir verfallen in einen regelrechten Fotorausch. Nach endlos scheinender Sandfahrt sind wir am Lake Boomanjin. Unterwegs war neben vorsichtiger Sandfahrt auch noch Zielfahren angesagt. Ich musste immer wieder aussteigen, vorlaufen und Raimund Zeichen geben, damit die Räder auch genau die Brückenbalken treffen, anstatt umzukippen oder im Graben zu landen. Ich glaube Raimund bekommt jetzt doch schon mal Herzklopfen. Der See hat braunes Wasser, sehr interessante Ufer mit Binsen, Schilf und roten kleinen Moospolstern mit Blümchen.
Der CP ist hier sehr schlicht und einfach und so entschließen wir uns, um 15:00Uhr noch nach Dilli Village an die Küste zu fahren. Dort treffen wir auf einen wunderschönen, hügeligen, grasbewachsenen, privaten CP hinter der grünbewachsenen Düne. Wir machen uns in der Sonne lang und dann pflegen wir alles an Mensch und Material, die Zeit wird uns nicht lang. Der Spaziergang über die Düne zum Strand ist wildromantisch und wieder mal unheimlich einsam, sind wir doch nur wenige Gäste auf dem CP.
Am Abend fliegt mir dann ein Insekt ins Ohr und surrt und surrt. Raimund untersucht mein Ohr, kann es aber nicht finden. Er ertränkt es mit Berberyl Augentropfen. Mir tut das Ohr weh, aber wovon, dem Insekt, dem Herumbohren oder vom Ertränken. Mm, eigentlich kommen wir erst in zwei Tagen wieder in bewohntere Gegenden. Wir hören Meeresrauschen und um 21:00Uhr wird es recht kühl. Wir entschließen uns morgen über die südliche Fähre Fraser Island zu verlassen.
Sa. 26. August 176 km
Fraser Island – Südfähre - Rainbow Beach – Noosa
Von Dilli Village auf den Strand muss die steile Auf- und Abfahrt über den Dünenkamm genommen werden. Wir haben uns das gestern Abend noch angesehen. Es ist in diesen Weg sicherheitshalber Holz eingebaut worden, sonst hätten wir nicht gut ausgesehen. Wir machen Filmaufnahmen und Fotos. Diese Ausfahrt auf den Strand hatte es noch mal in sich. Heute sind auf dem beach highway mehr 4WD unterwegs. Wir düsen mit nach Süden zur Fähre Richtung Rainbow Beach. Eine tolle Fahrt bis 100 Meter vor den Fähranleger. Der Strand steigt an, nur wenig fester Sand am Wasser. Es stehen 10 fishermen auf einer 2 m hohen Düne hintereinander und warten. Alles tiefer, loser Sand. Raimund will etwas schräg da hinauf, um sich auch anzustellen, und er bleibt stecken. Trotz 4WD und Vorgelege gräbt sich der Wagen immer tiefer ein. Vor und zurück geht nichts mehr. Was nun? Die fishermen schauten gelassen aber interessiert zu, keiner bewegte sich. Wir hatten vor der Fahrt auf die Insel schon 15% des Reifendruckes abgelassen und sind damit drei Tage gut überall durchgekommen. Sollte das für diesen tiefen, feuchten Schmiersand zu wenig gewesen sein? Und es war zu wenig. Kaum hatte Raimund nach einem Reifendruckmesser gefragt, waren die Australier vor Hilfsbereitschaft wie aus dem Häuschen. Jeder hat selbstverständlich einen Reifendruckmesser dabei. Allen war klar, dass wir viel zu viel Druck in den Reifen haben. Wir hatten dann im Rubbedidup an jedem Rad einen Helfer, der den Druck auf die Hälfte abließ. Mit einer genauen Anleitung von den Mannen wie Raimund Auto fahren soll, setzte der sich ans Steuer und er fuhr einfach los. Es ging, einwandfrei und ohne Vorgelege. Raimund hatte nur Herzklopfen wegen der Blamage, nach so vielen auch sehr schwierigen Streckenabschnitten ausgerechnet sich hier einzugraben, ärgerlich. Als die Fischermänner dann von mir erfuhren, woher wir hier in Australien, mit diesem Auto kamen, verstummten die guten Ratschläge und Erstaunen machte sich breit.
Es ging nach der Abfahrt von der Fähre mitten zwischen den Männern nochmals 15 km über den Strand des Festlands. Als Raimund denen zeigte, was so ein Toyota draufhat, war an der Tankstelle beim Luftnachfüllen nur noch smalltalk angesagt.
Ich hatte indessen ein knallrotes Gesicht. Ich wußte nicht, ist es von der Aufregung wegen des Steckenbleibens, habe ich zu viel Sonne abgekriegt oder ist es von dem Insekt im Ohr. Es ist ein Gefühl, als hätte ich einen Stopfen im Gehör. Wir wollten eigentlich in Rainbow Beach bleiben. Es gibt keinen Arzt hier und ich weiß nicht wie sich mein Ohr entwickelt. Besonders nett und besorgt waren die Leute dann, als ich wegen Ohrenschmerzen nach einem Arzt fragte. Sie meinten hier in Rainbow Beach gäbe es keinen Arzt, wir sollten schnellstmöglich nach Gympie in die Klinik fahren.
Der Luftdruck in unseren Autoreifen war wieder normal und Raimund hat das nix wie hin in Geschwindigkeit umgesetzt und wir waren tatsächlich ½ Stunde vor Schließung der Ambulanz im Krankenhaus. Ohr ausspülen, Minifliege kam raus, Arzt kontrolliert, alles ok, na dann vielen Dank. Ja, das öffentliche Krankenhaus, das Public Hospital ist hier kostenlos! Die Stadt leistet sich dieses Krankenhaus das für alle Bürger frei ist. Wir unterhalten uns mit dem Arzt noch über unsere weite Reise durch Australien, auch hier großes Erstaunen wie bei den fishermen über diese weite Reise und nur wir zwei alleine. Obwohl am Samstag der Verkehr weniger stark ist, finden wir die Stadt ätzend. Notwendige Stopps bei Woolworth und Pizza Hut und weiter nach Noosa. Der CP in der Stadt, wieder lauter Dauercamper, eng nebeneinander. Wir essen nichts mehr, machen noch einen Gang um den Block und schlafen früh. Mein Ohr hat sich beruhigt. Entspannung ist vonnöten.
So 27. August 33 km
Noosa – Noosa North Shore
Mit Hilfe des Stadtplans fahren wir nach Noosa Head in den NP und machen eine 2½ stündige Wanderung. Zuerst oberhalb der Steilküste herrliche Ausblicke. Dann ging es durch den Wald, ein abwechslungsreicher Weg. Wir sahen hier die zweite Schlange auf dieser Reise, ca. 60 cm lang und fingerdick. Wir erfragten am headquarter ein Internetcafe und setzten dort unseren 6. und letzten Australien Reisebericht ab. Auf dem Laguna Lookout erlaubten wir uns eine mittägliche Kochorgie, Schweinefilet, Spargel, Aprikosenteilchen, frische Erdbeeren, der Zucker ist alle, und Kaffee und das dauert bis 15:00Uhr. So einige Besucher des Aussichtspunktes schnupperten schon, ist hier etwa ein Restaurant? Runter vom Berg nach Noosa River spazierten wir an der Promenade entlang. Viele Touristen, viele Boote, schöne Anlagen, Sandstrand auch am river, Sonnenschein und nicht zu heiß. Um 16:00Uhr müssen wir uns losreißen, denn wir wollen zum CP nach Noosa North Shore fahren.
Morgen soll es nochmals über den beach zu den Colered Sand Dunes gehen. Der Noosa North Shore CP liegt in den Everglades und ist ein Mückenparadies. Wir sitzen deshalb ab Dunkelwerden in der Kiste, schreiben und lesen. Raimund zählt jetzt wirklich die Abende, an denen er die Betten räumen muss. Wir sind uns hier noch einig, dass diese Reise 14 Tage zu lang angesetzt war. Obwohl wir jeden Tag Neues sehen und erleben, Bewegung haben und gut essen, fiebern wir jetzt dem Heimflug entgegen.
Mo. 28.August 23 km
Noosa Northshore – Coolum
Heute hat Christoph Geburtstag. Wir wollen ihn am Nachmittag anrufen. Beim Frühstück versammeln sich eine Menge grünroter Papageien an unserer hinteren Autotür. Ob sie den Apfel gerochen haben. Wir legen ein Stück auf den Schrank und schwups, sitzen drei in unserer Bude und knabbern am Obst.. Raimund stieg mit Apfel in der Hand aus und sofort kam ein kleiner Schwarm von ihnen angeflogen. Sie setzten sich auf Kopf, Schulter und Arme und alle wollten Apfel essen. Ich filmte und fotografierte, ein schönes Erlebnis.
Wir wollen vom Noosa North Shore CP auf den beach fahren und testen zu Fuß zuerst die Einfahrt. Immerhin ist es hier sehr einsam und Steckenbleiben könnte uns schon einen ganzen Tag kosten. Die Einfahrt ist sehr schwierig mit sehr viel tiefem, losem Sand. Wir entscheiden, genug der Sandspielchen. Bunten Sand und farbige Felsen haben wir schon viele gesehen. Wir setzen mit der kleinen Fähre wieder über den Noosa River, durchqueren nochmals die Stadt Noosa und begeben uns auf die coastroad Küstenstraße nach Coolum. Der gepflegte CP liegt mitten im Ort direkt am Strand, hat grüne Wiesen als Stellplätze. Heute ist mal wieder Kampf mit den Wellen angesagt, in den Kampfanzügen, unseren shorties. Die Wellen sind hier sehr hoch. Es ist ein tolles Surfgebiet. Um halb vier sind wir im Städtchen und rufen Christoph an zur Geburtstagsgratulation. Am Abend landen wie im Surfclub, einem wunderbaren Clubhaus auf ein Bier.
Di. 29. August 46 km
Coolum – Mapleton
Auf unserer Weiterfahrt haben wir eine Ginger Ingwer Factory und eine Macedamia Factory angesehen und neben Nüssen und Ingwer auch noch einen netten Kokaburry Eisvogel aus Plüsch erstanden. In Nambur, einer Zuckerstadt, ließ ich mir die Haare neu stylen, nach neun Wochen aber auch dringend notwendig. Sonst Industriestadt, der Zug für die Anlieferung des Zuckerrohrs fährt mitten durch die Stadt, mächtig ätzend.
Ab in die Blackall Ranges nach Mapleton, Sommerferienort mit weiten Blicken über das Hügelland bis zum Meer. In der Taverne gab es ein fulminantes, frisch gekochtes Abendessen. Ein Wärme verströmender Kamin im Rücken hat uns sehr gut getan.
Mi. 3,0. August 87 km
Mapleton – Maleny
Die Tour geht weiter: Mapleton Falls als NP ausgewiesen, nach einer Stunde Wanderung angesehen, dann weiter nach Flexton. Auch hier NP mit Wasserfällen und rockpool, aber es ist Winter und da badet hier niemand. Wir finden eine kleine pottery Keramikwerkstatt und entdecken beide gleichzeitig unser super schönes Souvenir, eine Schüssel mit einer Farbkombination als sei eine Koralleninsel auf den Grund gemalt. So, und nun hat Raimund für die Heimreise dieses Mitbringsel im Rucksack. Tragen wäre ja nicht so schlimm, aber die Verantwortung.
In Mount Ville, einem Touristenstädtchen mit vielen kleinen Geschäften und erstaunlich gutem Angebot an Waren wundern wir uns. Alles ist sehr romantisch und ansprechend hergerichtet, mit Wasserrad und kleinen Backsteinhäusern. Auf der Lake Baroon picnic area ist der nächste Halt zum Relaxen. Die angesteuerte Ananas Plantage entpuppte sich als unverschämte Abzocke, Eintritt zum Einkaufen, nee mit uns nicht. Ab und weiter nach Maleny mit gutem CP und nettem Chinarestaurant.
Do. 31. August 122 km
Maleny – Bribi Island, Ort Worim
Am Morgen ist erst ein bisschen Hausputz erforderlich. Dann Wanderung durch einen privaten Regenwald zu einem lookout. An diesem Aussichtspunkt hatten wir einen tollen Ausblick auf die Glashouse Mountains. Hier fällt uns so richtig auf, dass wir in all den Wochen schönes Wetter hatten und wir erinnern uns an den Spruch der Einheimischen, wenn wir nach dem Wetter von morgen fragten: The weather, tomorrow? Like today, sunny! Und diese Wettervorhersage ist uns sage und schreibe an 62 von 65 Tagen treu geblieben.
In Caboolture finden wir ein Intenetcafe und erstehen einen Stadtplan von Brisbane. Weiter nach Bribi Island in den Ort Worim. Von hier aus haben wir uns in Brisbane für zwei Tage im Camalot Inn eingemietet. Wir hatten die Kletterei und Raimund besonders die Umräumerei richtig satt. Zum Abendessen besuchten wir ein hübsches kleines Lokal, gar nicht teuer aber ohne Musik auf den Ohren, ohne Wind aus der Klimaanlage auf dem Kopf und ohne pokies Spielautomaten im Blickfeld.
Fr. 1.September 93 km
Bribi Island – Brisbane, Camelot Motel
In Worim waren wir auf einem Top Tourist Park CP und haben schon mal mächtig rumgeräumt und einiges entsorgt. Wir hatten ja die letzte Übernachtung in unserem 4WD hinter uns und jetzt wurde es ernst mit den Vorbereitungen für den Heimflug. Um 8:15Uhr fahren wir von Bribi Island los nach Brisbane zu Maui. Die Fahrt durch die Stadt klappt prima. Bei Maui hat man einen ellenlangen Bericht über unsere Situation und unsere Schwierigkeiten im Computer abgefasst, aber sie können nicht entscheiden, ob bzw. wieviel wir ersetzt bekommen. Für Motel in Tennant Creek nur Übernachtung mit Frühstück, Abendessen nicht. Ölwechsel ist nicht klar, ob der Betrag an die Werkstatt dort überwiesen wurde. Mr. Norman bei Maui in Melbourne kann nicht mehr gefragt werden. Er arbeitet seit heute nicht mehr bei Maui. Der junge Mann im Brisbane Office Stefan Rad verspricht, sich mit Melbourne über E-Mail zu verständigen und uns Sonntag bei der Rückgabe des 4WD Bescheid zu geben. Motel Camelot Inn ist nicht das, wo wir glaubten vor Jahren schon mal gewesen zu sein. Alles ist uns unbekannt. Wir bekommen Zimmer 74, mit Küche, großem Bett und Sofa. Wir können zu Fuß zur Queenstreet Mall gehen, es ist nicht weit. Wir staunen über das unermessliche Angebot in den Läden, die gut gekleideten Menschen, keine Bettler oder Penner, keine Abos, eateries Eßmöglichkeiten und footstalls Lebensmittelläden allerorten. Die Überraschung kam nach 22:00Uhr. Wir wollten schlafen, da machen junge Leute auf dem Flur soviel Palaver, dass wir umziehen müssen. Dem Rezeptionisten blieb nichts anderes übrig.
Sa. 2. September
Stadt Brisbane, Camelot Motel
Wir haben alles zum Heimflug vorbereitet und zurechtgelegt und ziehen mit Rucksack, Film und Foto wieder in die Stadt. Wir sehen eine Top Modenschau und lesen, dass heute Abend River Festival mit Feuerwerk stattfindet. Wir lernen unseren ersten sushi train kennen und essen noch und nöcher. Der train wird nie leer, unbeschreiblich. Nach Mittagsschlaf im Motel fahren wir nachmittags mit der Stadtbahn auf die andere Seite des Brisbane River nach Southbank. Wir hätten zu Fuß gehen können, aber die Brücke war bereits gesperrt für das abendliche Riverfire. Southbank ist ein großer Park in einer Kurve des river mit Formengarten, rockpool mit Sandstrand, BBQ huts Hütten, großer open air concert arena, und Restaurants. Wir wandeln und wandeln und staunen, was die Stadt zu bieten hat. Alles ist kostenlos bis auf das Essen.
Wir kehren ein in ein gut aussehendes Chinarestaurant und jetzt kommt der Knüller: In Perth hatten wir ja beim Landkartenkauf eine Schweizer Familie, die Eltern Mitte 50 mit der Tochter etwa 20 kennen gelernt. Sie wollten mit Leihwagen und Zelten reisen, ungefähr so lange wie wir. Wir unterhielten uns lange. Sie hatten keinen so festen Plan wie wir und wir wussten noch nicht, dass wir unsere Reiseroute ändern würden. Gute Reise wurde gewünscht und jeder ging seiner Wege. Drei Wochen später trafen wir sie zufällig im Supermarkt in Kununurra. Sie waren wie wir auf dem CP Hidden Valley. Wir erzählten viel und lange. Sie sind in der Nähe von Hinwil am Zürichsee zu Hause. Wir tauschen die E-Mail Adressen aus. Und jetzt am 2.9. unserem letzten Tag, treffen wir sie wieder zufällig im Chinarestaurant in Brisbane. Erstaunlich ist dies schon, immerhin ist das Restaurant eines von drei in einem Gebäude mit nebeneinander liegenden Türen. Wir waren noch zögerlich, für welches wir uns entscheiden sollten. Die Familie bleibt noch 14 Tage und fliegt dann von Sydney nach Hause. Sie haben vom Schüleraustausch die Freundin ihrer Tochter dabei und das Essen schon auf dem Tisch. Auch sie wollen nach dem Essen eine geeignete Stelle im Park am Fluss suchen, um das Feuerwerk optimal genießen zu können. Wir sind alle total erstaunt ob dieser Zufälle und versprechen einander uns E-Mails zu schicken.
Wir fanden am Fluss einen guten Platz. Wir genossen Musik zwischen immer wieder Spannung erzeugenden Reden, dann das unbeschreiblich schöne, langandauernde Feuerwerk. Auf den wenigen Hochhäusern der gegenüberliegenden Skyline von Brisbane wurden auch gleichzeitig jede Menge Raketen gezündet. Dazu die passende Musik und die vielen Menschen, die alle freundlich miteinander umgingen. Es wurde nicht geschubst und gedrängelt. Alle Zuschauer waren begeistert. Unser letzter Tag in Australien nach neun Wochen, welch eine Freude und welch ein Hochgefühl. Die verglühenden Feurwerkssternchen erinnerten mich an Sternschnuppen. Ich dachte, ich darf mir nichts mehr wünschen, ich will mich nur noch bedanken für diese herrliche Reise. Alles hat immer glückhaft geklappt. Wir waren ein harmonisches Team.
Jetzt nenne ich noch der Vollständigkeit halber die wenigen Fälle die uns hätten nerven können, aber irgendwie auch Spass gemacht haben. Raimund musste an 55 Tagen abends die Betten bauen und morgens zurückräumen. Die Handgriffe waren teils etwas schwierig. Ich musste in 55 Nächten auf das Bett unterm Dach hinaufklettern und es blieb nicht bei 55 mal denn für ein Mittagsschläfchen musste ich auch hinauf. Dafür war das Bett recht komfortabel lang und breit zum Schlafen. Raimund hat mit wenigen Ausnahmen mittags oder abends gekocht, immer draußen auf einem Klappbrett an der hinteren Autotür. Es war nicht nur Steak, auch oft Reis und Gemüse. Die Rohkost, die immer, ja wirklich immer dabei war habe ich währenddessen drinnen zurechtgemacht. Wir hatten immer Mineralwasser, Orangensaft mit Mango, Kaffee, Tee, Milch und Kakao zum Trinken und gutes Leitungswasser zum Kochen und zum Spülen. Die anfänglichen Pannen und Unzulänglichkeiten des Autos waren ärgerlich, weil wir deswegen unseren Fahrplan ändern mussten.
So. 3. September, 9077 km macht 149 km/Tag
Brisbane Abflug 14:15Uhr
Gestern Abend mit dem city train von South Bank in Brisbane zurück zum Motel Camelot Inn, sehr müde aber glücklich. 8:00Uhr Abfahrt nach Maui. Es ist Sonntag und das Fahren durch die Stadt besonders einfach, es ist kaum Verkehr. Das Frühstückszubehör haben wir ziemlich gut disponiert. Es bleibt nur wenig zurück bzw. muss weggeworfen werden. Als zusätzliches Gepäckstück gegenüber der Herreise haben wir eine billige Strandtasche mit Schmutzwäsche gepackt. Unsere zwei Taschen, jeder seinen kleinen Rucksack, ich meine Handtasche und Raimund die Filmkamera sind das vollständige aber noch übersichtliche Gepäck. Im Rucksack von Raimund ist unsere schöne Keramik bowl Schüssel mit viel Bedacht verpackt. Bei Maui liegt eine E-Mail aus Melbourne vor. Entweder wir kämpfen um 650AU$ Entschädigung von zu hause aus weiter oder wir sind einverstanden mit 500AU$ für die verlorenen Tage „and the story is finished“, und die Geschichte ist beendet wird uns mehrfach bedeutet. Wir wiederholen das mit unseren Worten, damit wir alles richtig verstehen und sind mit den 500AU$ einverstanden. Das ist immerhin nicht nur der Spatz in der Hand, sondern schon die Taube im Pott. Die Vermietstation in Broome hatte uns schon eine Tagesmiete für den Wagenwechsel überwiesen.
Taxi zum Flughafen Brisbane und wir stellen uns geistig auf 2x12 Stunden Flug und 4 Stunden Aufenthalt in Singapore ein.
Mo. 4. September
6:15Uhr Frankfurt, 10:30Uhr Bergheim
Jetzt kurz vor der Landung in Frankfurt alles paletti, nur die Nacht von Singapur nach Frankfurt kam mir diesmal sehr lang vor. Der Rücken tat mir nach langer Zeit mal wieder richtig weh. Wir landeten zwar pünktlich um 6:15Uhr, aber im Flughafen hatte man übersehen, dass unsere Linienmaschine hier und heute landet. Wir mussten über eine halbe Stunde auf das Aussteigen warten. Zug Köln, Zug Horrem, Taxi Bergheim. Werde noch aufschreiben, wann wir nach 9 ½ Wochen wieder zuhause sind.
Do. 7. September
Wieder im Gewatt Trott. Ich weiß nicht mehr wann wir hier angekommen sind. Es hat geregnet. Jet lag ist länger schon vorbei. Wir waren immerhin Dienstag schon bei Lucie turnen. Daraus resultierte am Mittwoch, dass uns alles weh tat. Heute geht es wieder. Raimund ist zum Englisch Kursus. Ich habe schon meine Bilder von 12 Filmen gesichtet.
P r a c h t v o l l !!